Geisenfeld
"Pädagogisches Vorbild in der Region"

Bei Einweihungsfeier des Förderzentrums war nicht nur der Brezenteig-Schlüssel eine lustige Idee

26.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Foto: Gerhard Kohlhuber

Geisenfeld (GZ) Nein, er wird nicht lange herhalten, der symbolische Schlüssel, den der Architekt anlässlich der Einweihungs- und Namensgebungsfeier der Anton-von-Bucher-Schule überreicht hat – er ist aus Brezenteig. Natürlich gab es für das 8,5 Millionen Euro teure Förderzentrum Lob von allen Seiten.

Bereits im vergangenen Herbst konnten in dem Neubau alle Räume bezogen werden, doch mit der Einweihungsfeier wartete man ab, bis auch die Außenanlagen komplett fertigwaren, was nun der Fall ist. Gleich acht Ansprachen standen auf dem Programm, doch die ganze Schulfamilie sorgte dafür, dass die Feier nicht steif und langatmig, sondern sehr kurzweilig wurde. Da gab es Zauber-, Jonglier, Trommel- und Akrobatikeinlagen der Schüler und sogar einige Gstanzl, in denen die Eigenarten des Neubaus ein bisserl aufs Korn genommen wurden: „De Schüler-Klos san kuschlig klein, da must schon ziemlich mager sein“, hieß es da zum Beispiel.

Die Feier ging schon humorvoll los, als sich Schulleiter und Schülersprecher immer wieder ins Wort fielen, weil sich der jeweils andere (gespielt) verplappert und aus Gewohnheit immer noch die alte Bezeichnung Adolf-Rebl-Schule in den Mund genommen hatte. Natürlich wurde auch noch einmal kurz erläutert, was es mit dem neuen Namen Anton-von-Bucher-Schule auf sich hat.

Die Begrüßung übernahm als Vorsitzender des Trägervereins Anton Steinberger, und der konnte neben dem Landtagsabgeordneten Karl Straub (CSU) und den bisherigen vier Leitern der Förderschule auch die beiden Pfarrer Thomas Zinecker und Reinhard Wemhöner begrüßen, die den neuen Räumen abschließend den kirchlichen Segen erteilten. Steinbergers besonderer Willkommensgruß galt jedoch dem Staatssekretär im bayerischen Kultusministerium, Bernd Sibler, der seine Festansprache mit einem kleinen Trick überaus launig gestaltete. Er rief zu Beginn die versammelten Schüler dazu auf, immer laut „Hurra“ zu rufen, sobald sie in seiner Rede das Wort „Geisenfeld“ hörten – ein Angebot, von dem das junge Publikum begeistert Gebrauch machte. Der Staatssekretär bezeichnete die Anton-von-Bucher-Schule als „pädagogisches Vorbild in der Region“. Beispielhaft setze sich die Schulfamilie für die Weiterentwicklung der inklusiven Schullandschaft in der Region ein. So unterstütze das Förderzentrum etwa die Regelschulen dabei, „das gemeinsame Leben und Lernen von Schülern mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf umzusetzen“. Auch Regierungsschuldirektorin Hiltrud Schmandt-Müller lobte den Neubau als „zukunftsorientiert“, und dass der Landkreis auch bei der Sonderpädagogik „sehr gut aufgestellt“ sei, darauf wies Landrat Martin Wolf (CSU) hin.

„Wir sind sehr glücklich mit der neuen Schule“, betonte Bürgermeister Christian Staudter (USB), sie füge sich „wunderbar in unser Schulzentrum“ ein. Im Namen des Elternbeirates fand Angelika Breitsameter lobende Worte, und Franz Schreyer als Geschäftsführer des Heilpädagogischen Zentrums bezeichnete es als weise Entscheidung, dass man sich gegen eine Generalsanierung und für einen Neubau entschieden habe. Der Kostenrahmen von 8,5 Millionen Euro – von denen 80 Prozent der Freistaat getragen habe – sei eingehalten worden. In drei Jahren Bauzeit sei hier in der Stadt Geisenfeld ein „Juwel“ entstanden, bei dem man gerade auf helle, luftige und farbige Raumgestaltung großen Wert gelegt habe. Darauf wies vor der symbolischen Schlüsselübergabe auch der Architekt Thomas Baron hin. Das Gebäude präsentiere sich „lichtdurchflutet“, und auch sonst sei es gelungen, zeitgemäße Einflüsse in das Grundkonzept zu integrieren.

Die Öffentlichkeit kann sich von der neuen Schule, ihren Angeboten und ihrem Konzept bei einem Tag der offenen Tür an diesem Sonntag von 10 bis 15 Uhr ein Bild machen. Die Klassenzimmer und Fachräume können besichtigt werden, und die Lehrer stehen für Fragen bereit. Es gibt Kaffee und Kuchen, Snacks und Getränke, eine Rätsel- und Malstation, Spiele auf dem Pausenhof und dem Hartplatz sowie ein Hüpfkissen.