Neuburg
"Ozapft is'" mit drei Schlägen

Oberbürgermeister und ein Festzug mit 1000 Aktiven eröffnen das Volksfest

29.07.2016 | Stand 02.12.2020, 19:29 Uhr

Neuburg (r/szs) 15-mal angezapft, da stellt sich Routine ein: Souverän mit drei Schlägen auf den Zapfhahn eröffnete Oberbürgermeister Bernhard Gmehling Freitagabend den Bierfluss der 73. Neuburger Wiesn - die 1000 Aktiven ließen sich auch vom Blackout in der Stadt den Spaß nicht verderben.

Moderator Klaus Benz ließ sich nicht einmal vom Stromausfall stoppen. Mit einer akkubetriebenen Soundanlage begrüßte er die Festbesucher bei der Parade am Schrannenplatz. Und auch Oberbürgermeister Bernhard Gmehling ließ sich vom Blackout nicht beeindrucken. "Ein Fest für alle Neuburger und ihre Gäste" wünschte sich das Stadtoberhaupt. Zumindest der Auftakt erfüllte diesen Anspruch ohne Einschränkungen. Selbst der Himmel zeigte sich von seiner schönsten - weiß-blauen - Seite: perfektes Festwetter über Neuburg.

Die vereinigte Blasmusik spielte am Schrannenplatz auf, Donautaler, Konsteiner und Siebenbürger Trachtler zeigten ihre Ehrentänze. Rasch füllte später sich das Bierzelt im Ostend, nachdem 25 Vereine unter dem Klang von sieben Musikkapellen eingezogen waren.

Die Stadt spendierte wieder 600 Halbe Freibier, Limos und 1200 Brezen. Moderator Klaus Benz lief zu Hochform auf, umringt von der Prominenz und zehn Königinnen. Sechs Kutschen und zwei Brauereiwagen von Julius und Gutmann chauffierten sie Richtung Festplatz. Auch der Fischereiverein ließ seine Ehren-Zille von Rössern ziehen.

"Der Einzug ist für mich das Schönste beim Volksfest", rief Oberbürgermeister Bernhard Gmehling dem Publikum zu. Es folgte der ernste Teil: Der OB musste seine Anzapf-Kompetenz unter Beweis stellen. Unterstützt von den "Hallertauer Musikanten" vergoss das Stadtoberhaupt nur wenige Spritzer Bier und erhob den Krug zum feierlichen Prosit auf der Bühne. Ausgeschenkt wird im 500. Jahr des Reinheitsgebotes das Märzen der Juliusbrauerei - was sonst? Brauereichefin Gabriele und Bauer und Brauer Florian Linder erhielten viel Lob für ihre Kreation.

Die Maß kostet heuer 7,30 Euro, im Biergarten von Göbel/Deiml kostet die Halbe Weißbier 3,60 Euro. Der Allgäuer Festwirt Jochen Mörz hat den Außenbereich der "Festhalle Alpenland" ein weiteres Mal vergrößert - für heiße Tage. Für Ernährungsbewusste hält er eine "grüne" Speisekarte bereit, unter anderem mit Bohnenstrudel.

Der Rummel geht bis einschließlich Sonntag, 7. August. 120 000 Besucher zog das Volksfest früher an. Mittlerweile wird sein Erfolg nicht mehr am Bierkonsum gemessen. Es solle friedlich sein, stimmungsvoll und einen Platz bieten "den man nach getaner Arbeit mit Familie und Freunden aufsucht", definiert der Oberbürgermeister seine Wiesn. Organisation und Festetat obliegen weiterhin dem städtischen Ordnungsamt.

Das Aufgebot an Fahrgeschäften auf drei Straßen gilt nach wie vor als stattlich. Kinderaugen strahlten angesichts der vielen bunten Attraktionen. Wie berichtet, will Marktreferent Manfred Enzersberger vor allem jugendliches Publikum zurückgewinnen. An diesem Samstag soll ein Abend mit der Band S.O.S. den Anfang machen. Am Sonntag wartet vormittags ein Schafkopfturnier, abends spielen "Boarisch Blosn" im Bierzelt. Der Montag wird den Vereinen und Verbänden gewidmet, die Kapelle "Edelweiß" spielt zur Trachtenmodenschau.

Am Dienstag ist Kindernachmittag mit verbilligten Preisen, Mittwochabend gibt es wieder ein Höhenfeuerwerk, gezündet am Stadtrand mit synchroner Musik aller Fahrgeschäfte. Am Donnerstag erwartet die Stadt ein Gros der 4500 eingeladenen Rentner zum Seniorentreffen. Abends heizt Volksfestmoderator Klaus Benz die Stimmung beim Dreikampf zwischen Soldaten und Schützen an.