Ostumfahrung Mühlried - lieber nicht

18.01.2021 | Stand 20.04.2021, 3:34 Uhr

Zu "Ortsumfahrung - ja oder nein?" (SZ vom 12. Januar):

Nächste Woche diskutiert der Stadtrat, ob er östlich von Mühlried ortsnah eine Umgehungsstraße planen soll. Da frage ich mich: "Was bringt es, wenn man den Verkehr von der alten Dorfstraße und dem Mitterweg auf eine neue Straße verlagert, die statt vor den Häusern jetzt hinter den Häusern vorbeiführt?" Es werden dann jene betroffen sein, die am Ortsrand gebaut haben, um Natur, Ruhe und schöne Aussicht zu haben und nicht mehr die, die ihr Haus schon immer an einer Staatsstraße stehen hatten.

Bei einer Verlagerung würde ein Biotop zerstört werden, das mindestens so wertvoll ist wie das Goachat. Wer dort spazieren geht, wo die Straße geplant ist, der sieht eine unverbaute Paar, die in großen Windungen durch die Landschaft fließt. Das Ufer ist bewachsen mit Weiden und anderen Bäumen. Man sieht dort Wildenten und blühende Weidenkätzchen. Man hört die Vögel singen. Der Biber lebt dort und seltene Libellen. Fahr- und Spazierwege gibt es dort nicht. Die Natur ist ungestört.

Zu bedenken ist auch, dass sich durch die Neugestaltung der Kreuzung am alten Feuerwehrhaus eine Verbesserung ergeben hat und dass es weitere Verbesserungen in naher Zukunft geben wird, wenn die Autos elektrisch oder mit Wasserstoff fahren. Kein Feinstaub, keine Abgase, kein Lärm!

Ich frage mich auch, warum seit über 40 Jahren über Umgehungsstraßen diskutiert wird, weil es mal zu Stoßzeiten einen Stau an der Gritschenampel von zwei oder drei Minuten gibt. Die lange Zeit der Diskussion allein beweist schon, dass keine dringende Notwendigkeit besteht.

 

Hartmut Giehl,

Schrobenhausen