Wolnzach
Ortstermin auf dem Friedhof

Gebäudeschäden, zu wenig Bänke, Pflaster für den Weg und eine Grabumgestaltung: Es gibt viel zu tun

13.12.2018 | Stand 02.12.2020, 15:02 Uhr
Einen Pflasterbelag auf eine Breite von rund 1,50 Metern soll auch dieser Friedhofsweg bekommen. −Foto: Trouboukis

Wolnzach (WZ) Es ist ein Ort der Ruhe - und trotzdem gibt es immer wieder Aufreger, die die Menschen beschäftigen: Auf dem Wolnzacher Friedhof begann jetzt die Dezember-Bauausschusssitzung. Fazit nach der Vor-Ort-Besprechung bei eisigem Wind: Es gibt einiges zu tun.

Jens Machold ist Bürgermeister - und Friedhofsreferent. Als solcher weiß er es aus Erfahrung: "Wenn es auf dem Friedhof etwas gibt, was nicht passt, dann lassen mich die Leute das sehr deutlich wissen." Und weil es im Moment in Sachen Friedhof einiges gibt, setzte die Verwaltung einen Ortstermin an den Beginn dieser Sitzung. Schon beim Betreten fiel den Ausschussmitgliedern ein Punkt auf, den Josef Schäch (FDP-UW-BGW) ansprach - und auch zeigte: An der Aussegnungshalle sind am Sockel deutlich Schadstellen sichtbar, die sich um das gesamte Gebäude herumziehen. "Da muss man etwas machen", bat Schäch. Der Bauausschuss sieht das ebenso, zum kommenden Jahr sollen Lösungsvorschläge und dementsprechend auch Kostenschätzungen präsentiert werden. Zu wenig Sitzmöglichkeiten gibt es für Besucher von Beerdigungen, auch das sprach Schäch an - und fand damit ebenfalls großen Zuspruch im Gremium. "Diese eine Bank hat ihre Schuldigkeit getan", meinte auch Bürgermeister Machold mit Blick auf die bislang einzige Sitzgelegenheit an der Friedhofskapelle. Die Marktverwaltung möchte weitere Möglichkeiten zum Aufstellen von Bänken, eventuell auch Klapplösungen unter dem Vordach der Aussegnungshalle - und damit geschützt von Regen oder Sonne - entwickeln.

Noch ein Anliegen hatte Schäch mitgebracht, auch dafür bekam er gleich Zustimmung: Nachdem sich die Pflasterung des Weges ab dem Eingang Quellenweg/Ingolstädter Straße so bewährt habe, solle man doch auch überlegen, auch den parallel dazu verlaufenden Weg am zweiten Eingang hin zur Friedhofskapelle zu pflastern. "Ein ein, zwei Meter breiter Streifen würde schon reichen", meinte Schäch. Somit könnten auch dort Besucher beispielsweise mit Rollatoren, Rollstuhl oder Kinderwagen bequem die dort liegenden Gräber erreichen. Martin Trapp (FW), Mitglied des Bauausschusses und Fachmann für Gartenbau und Außenanlagen, soll einen Vorschlag erarbeiten, damit die Kosten abgeschätzt werden können.

Zu viel Grün auf dem Friedhof oder zu wenig? Eine Frage, die die Geister scheidet, Denn während herabfallende Blätter vielen Grabbesitzern ein Graus sind, weil das ständige Wegräumen viel Arbeit macht, kann ein Friedhof anderen gar nicht grün genug sein. Verschiedene Ansichten prallen auch aufeinander, wenn es um das anonyme Gräberfeld geht. Direkt trifft der Besucher darauf, der vom Eingang Hopfenstraße an der Mauer entlang zum "oberen Friedhof" geht. Laut Marianne Strobl (SPD) liegt diesem Gräberfeld, das gerade erst mit zwei Sitzbänken vom Bürgermarkt ausgestattet wurde, ein ausgeklügeltes Pflanzkonzept zu Grunde, das auch den Lauf der Jahreszeiten widerspiegelt. "Für viele ist das einfach ein Schandfleck", gab Bürgermeister Machold das wieder, was ihm immer wieder vorgehalten werde: "Das gefällt den Leuten einfach nicht", sagte er. Seine Geduld sei am Ende, er wolle jetzt in seiner Funktion als Friedhofsreferent und Bürgermeister durchgreifen, und das Gräberfeld umgestalten lassen. "Diese Kompetenzen habe ich und ich werde sie auch ausschöpfen."

Da half es auch nichts, dass Marianne Strobl vehement versuchte, das dahinter stehende Konzept zu erklären. "Für mich ist die Sache durch", so Ma-chold. Ab dem neuen Jahr wolle der Markt ohnehin einen Gartenfachmann einstellen, der sich auf 450-Euro-Basis um den gemeindlichen Friedhof kümmern und den Bauhof damit entlasten soll. Man könne also versichert sein, dass hier ein Fachmann zu Werke gehe.