Greding
Ortssprecher mahnt zur Zurückhaltung beim Bauen

15.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:36 Uhr

Greding/Attenhofen (lkm)

Ortssprecher mahnt zur Zurückhaltung beim Bauen

Relativ weit hat in der Stadtratssitzung der Attenhofener Ortssprecher Franz Brigl ausgeholt. Dabei sollte er laut Tagesordnung lediglich darüber berichten, wie es zur Namensfindung für die Straße im Baugebiet "Galgenfeld" kam. In einer Ortsversammlung war darüber abgestimmt worden. Die Bezeichnung "An den Linden" bekam dort den Vorzug vor "Zwischen den Dörfern" und vier weiteren Vorschlägen. Brigl wollte die Gelegenheit nutzen, ebenso über die Vergabe der Bauplätze zu reden, was von Bürgermeister Manfred Preischl (FW) aber abgewiegelt wurde.

"Dann breche ich das jetzt ab und rede über die Namensfindung", sagte der Ortssprecher sichtlich verstimmt. Was ihn ärgerte, verriet er nach der Sitzung im Gespräch mit unserer Zeitung. Es wäre schön, wenn junge Bauwillige, die sich erst in fünf Jahren zum Kauf eines Grundstücks und zur Umsetzung eines Bauvorhabens in der Läge sähen, es dann im Ort auch noch tun könnten, hatte Brigl schon im Sitzungssaal betont. Vor der Rathaustür bemängelte er zur Begründung, dass die Stadt schon jetzt möglichst schnell alle Bauplätze verkaufen und bald auch bebaut sehen möchte. Beim benachbarten Lan-derzhofener Baugebiet, das die Stadt in den 1990er-Jahren gemeinsam mit dem in Attenhofen erworben hatte, habe man mehr Geduld zeigt, beschwerte sich Brigl - bis vergangenes Jahr nämlich.

Noch mehr stört ihn aber, dass er als Ortssprecher in seinen Augen zu wenig von der Gemeinde über die Erschließungsarbeiten informiert werde. So habe er es etwa hinnehmen müssen, dass ein Ackerstreifen zum Schotterweg umfunktioniert worden sei, ohne dass er zuvor über die Umstände dieses Vorgehens erfahren habe.

Der dreiwöchige Urlaub einer Baufirma im Herbst habe gar zu wilden Spekulationen darüber geführt, ob sie vielleicht pleite sei. Auch hier "wäre es gut gewesen, wenn ich Bescheid gewusst hätte", so Brigl. Die Praxis, dass Ortssprecher selbst bei der Verwaltung nachzufragen hätten, könne er nicht nachvollziehen.