Wettstetten
Ortsgeschichte im Spiegel der Archäologie

Die Gemeinde Wettstetten kann auf eine lange Historie zurückblicken

07.02.2022 | Stand 22.09.2023, 23:38 Uhr
Freuen sich, der Öffentlichkeit die archäologischen Funde aus Wettstetten präsentieren zu dürfen: Nadin Burkhardt von der KU Eichstätt, Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Rieder und der Wettstettener Bürgermeister Gerd Risch (von links). Wie diese Siedlung sah Wettstetten vermutlich zur Zeit der urkundlichen Ersterwähnung 820/21 aus. Viele Scherben, die beim Neubau des Rathauses entdeckt wurden, sind - wieder zu Gefäßen zusammengesetzt - in der aktuellen Ausstellung im Bürgersaal zu sehen. −Foto: Gülich

Wettstetten - Die Gemeinde Wettstetten feiert dieses Jahr mit einem großen Festprogramm ihre erste urkundliche Erwähnung vor 1200 Jahren. Aber schon vorher gab es Menschen vor Ort, von denen archäologische Spuren wie Werkzeuge, Keramikgefäße, Gerätschaften und Trachtbestandteile im Boden zurückgeblieben sind.

Diese Funde aus verschiedenen Grabungen werden nun erstmals gemeinsam in der Ausstellung "Geschichte Wettstettens im Spiegel der Archäologie" der Öffentlichkeit präsentiert.

"Die Corona-Pandemie hat zwar den Beginn unseres Festjahrs ein gutes Jahr nach hinten verschoben, aber nun freuen wir uns sehr, dass wir dieses für unseren Ort so besondere Datum mit vielen verschiedenen Veranstaltungen bis in den September hinein feiern können und dass wir heute damit anfangen", erklärte der Wettstettener Bürgermeister Gerd Risch bei der Eröffnung der Ausstellung im Bürgersaal. Ihn als historischen Laien fasziniere die Ortsgeschichte sehr. "Wie schön, dass wir auch hier in unserem Bürgersaal auf einem Stück Römerstraße entlanglaufen können", bemerkte der Rathauschef mit Blick auf ein großes Ausgrabungsfoto am Boden.

Kreisheimatpfleger Karl-Heinz Rieder berichtete von seinen vielfältigen Entdeckungen auf den Äckern der Umgebung und bei den verschiedenen Wettstettener Baumaßnahmen wie dem Neubau des Kirchenschiffs, des Rathauses, den Neubau- und Gewerbegebieten und der Umgehungsstraße. "Da hatten wir grabenderweise einiges zu tun, das Buch der Vorgeschichte hat sich wirklich aufgetan", so Rieder, der auch für den verhinderten Gerd Riedel, den Leiter des Ingolstädter Stadtmuseums, der die Wettstettener Ausstellung organisiert hat, sprach. Nadin Burkhardt von der KU Eichstätt, die im Sommer 2020 eine Lehrgrabung an der alten Römerstraße in Echenzell leitete, freute sich "dass unsere Arbeit jetzt unters Volk kommt". Wie die Lehrgrabung abgelaufen ist, können Besucher durch den kurzweiligen Film von Kurt Richter und einige aufgebaute Gerätschaften nachempfinden.

Zu sehen sind noch bis zum 22. Februar außerdem die in Echenzell ausgegrabenen Fundstücke, Informationen zum Aufbau der Römerstraße sowie die Objekte, die während der verschiedenen Baumaßnahmen im Ortsgebiet ans Tageslicht kamen. Die Ausstellung "Geschichte Wettstettens im Spiegel der Archäologie" im Bürgersaal der Gemeinde (Kirchplatz 10) ist bis zum 22. Februar unter 2G-plus-Regeln montags, mittwochs und donnerstags von 14 bis 16.30 Uhr zu sehen. Führungen sind nach Voranmeldung unter der Telefonnummer (0841) 994360 auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Der Eintritt ist frei.

DK

Anne Gülich