Abenberg
Ordentlicher Krach

Übungsschießen von vier Böllergruppen aus dem Schützengau Schwabach-Roth-Hilpoltstein

13.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:04 Uhr
Mit einem Salut aus Hand- und Schachtböllern und drei Kanonen endet das Übungsschießen der Gauböllergruppen in Abenberg. −Foto: Hiltl

Abenberg (hkh) "Böller sind keine Waffen, sondern Sportgeräte.

" Beim Treffen der Böllerschützen im Schützengau Schwabach-Roth-Hilpoltstein, das kürzlich in Abenberg stattgefunden hat, war es für Gauböllerreferent Michael Kahr aus Thalmässing-Stauf ein besonderes Anliegen, den Unterschied deutlich zu machen. "Böller haben keine Visiereinrichtung", stellte Kahr klar und fügte hinzu, dass Böller nur dazu dienten, Krach zu machen.

Krach machen: Diese Sehnsucht besteht seit der Erfindung des Schießpulvers. Gerade in Bayern ist das Böllern bei Fes-ten und zur Ehrung besonderer Persönlichkeiten Tradition. Und Krach machten auch die Gauböllerer vom Land um Stauf, aus Kornburg, Obermässing und den Gastgebern aus Abenberg vor ihrer Zusammenkunft im Landhaus.

Zu Fuß machten sich die Böllerschützen zum Trudenespan auf. In respektvollem Abstand zueinander ballerten 14 Hand- und Schaftböllerer und 3 Salutkanoniere ihre Pulverladungen mit unterschiedlichen Feuerreihen in den Vorabend-Himmel. Kommandogeber war Böllerreferent Michael Kahr. Beendet wurde das Übungsböllern mit einem krachenden Salut.

Gerade solche Veranstaltungen würden die Tradition aufrecht erhalten, sagte Kahr im Landhaus. Sein Blick streifte zurück auf andere Veranstaltungen. Als Beispiel nannte er das Treffen mit dem Böllerschützenverein Obererlbach in Spalt. Sein Wunsch war es, die Traditionspflege zu erhalten. Außerdem wünschte er sich eine größere Beteiligung bei der nächsten Veranstaltung.

Gauschützenmeister Josef Grillmayer sagte, man müsse sich keine grauen Haare wachsen lassen, weil heuer bei dem jährlich einmaligen Treffen nicht so viele Teilnehmer gekommen seien. Er dankte den Böllerern, die ihn zu seinem 70. Geburtstag mit Salut begleitet hatten. Das Böllerschießen müsse und werde im Gau weitergehen, zeigte sich Grillmayer zuversichtlich. Dass Veranstaltungen wie an diesem Tag die Tradition des Böllerns aufrecht erhalten, davon war auch Bezirksböllerreferent Reinhold Brand überzeugt. Ganz wichtig sei für ihn ein unfallfreies Böllern durch regelmäßiges Üben, dies habe der heutige Abend nach kleineren Anfangsschwierigkeiten bestätigt.

Abenbergs stellvertretender Bürgermeister Hans Zeiner nannte die Böllerschützen eine ganz wichtige Gruppe und erinnerte an die Burgfeste und Dorfkirchweihen im Stadtgebiet. "Wunderschön" sei deren Beteiligung für Abenberg und seine Ortsteile immer gewesen. Dem Sportschützenverein dankte er auch für die Jugendarbeit, namentlich dem stellvertretenden Schützenmeister Johann Endner, der die Gruppen zusammenhalte.

Gaureferent Kahr ging kurz auf die Bedeutung des Böllerns für die Gesellschaft ein, dessen Tradition es zu erhalten gelte. Beim Kanonentreffen in Schrobenhausen sei man übereingekommen, näher zusammenzurücken. Vereine sollten sich gegenseitig unterstützen, Stammtische sollten weiter gepflegt werden. "Wer Böller schießt, sollte in einer einheitlichen Kleidung auftreten", sagte Kahr. Man solle sich aber auch nicht scheuen, in Tracht anzutreten. Er beendete seine Rede mit dem Hinweis, sich an Kommandos zu halten. Außerdem sei wichtig, dass das Böllern "diszipliniert, unfallfrei und sauber" ablaufe.

Höhepunkt des offiziellen Teils war die Ehrung von zwei Gründungsmitgliedern der ältesten Böllergruppe im Gau (seit 1987): Helmut Gentele und Peter Scheidel vom Sportschützenverein Abenberg 1666. Assistiert von Josef Grillmayer, Hans Zeiner und Michael Kahr überreichte Bezirksböllerreferent Reinhold Brand den beiden unter großem Applaus das vom Bayerischen Schützenbund verliehene Ehrenzeichen in Silber für besondere Verdienste um das Böllerschießen.