Egweil
Orden ruft Kaplan zurück

Johannes Weise darf seit 1. August Dienst nur noch im Konvent ausüben - Entscheidung dem Gemeinderat mitgeteilt

09.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:21 Uhr
Hans-Peter Gabler

Egweil (EK) Der in Egweil umstrittene Kaplan Johannes Weise darf seit dem 1. August seinen priesterlichen Dienst nur mehr innerhalb seines Konvents ausüben.

Es ist ihm strikt untersagt, sämtliche Sakramente wie Taufen, Hochzeiten und vor allem Eucharistische Gottesdienste zu feiern sowie gültige Beichten abzunehmen.

Dies teilte das Eichstätter Ordinariat der Gemeinde Egweil mit. Bürgermeister Johannes Schneider verlas in der Gemeinderatssitzung ein Schreiben von Generalvikar Isidor Vollnhals, demzufolge seit dem 1. August wieder der Dominikanerorden für den Kaplan zuständig ist. Der verantwortliche Provinzial, Pater Thomas Gabriel Brogl, hat ihn für weitere priesterliche Aufgaben einem Dominikanerorden in Augsburg zugewiesen. Auf Grund eines Gehorsamsgelübdes ist er an diese Weisung gebunden. Der Provinzial hat gleichzeitig unmissverständlich festgelegt, dass es Weise im Falle einer Nichtbefolgung verboten ist, außerhalb des Konvents öffentliche priesterliche Dienste auszuüben.

In einem separaten Gespräch ergänzte Pater Slawomir Gluchowski, dass Weise trotzdem eine Frist von sechs Monaten bleibe. In dieser Zeit darf er aber die schon genannten Tätigkeiten nicht mehr ausüben. Nach dem Ablauf dieser Frist und einiger schriftlicher Aufforderungen während dieser Zeit ist der zuständige Provinzial verpflichtet, weitere Maßnahmen zu ergreifen. Sie enden in aller Wahrscheinlichkeit mit einer endgültigen Suspendierung durch die zuständigen Stellen in Rom, so Pater Slawomir Gluchowski.

Der Gemeinderat nahm diese Entscheidung zur Kenntnis und setzte seine Sitzungsarbeit fort. Der seit 2006 bestehende Kooperationsvertrag mit der Musikschule Eichstätt sollte angepasst werden. Der Unterricht findet im Kindergarten statt. Eine neunprozentige Erhöhung des jährlichen Beitrags auf 614 Euro wurde einstimmig beschlossen. Der Anteil der Gemeinde bleibt aber stabil bei 150 Euro.

Der Tierunterbringungsvertrag mit dem Tierschutzverein Neuburg-Schrobenhausen sollte ebenfalls angepasst werden. Schneider erklärte, dass die Gemeinden als Fundbehörden auf vier Wochen verpflichtet seien, sich um herrenlose Tiere zu kümmern. Dazu gehöre, die Tiere entgegenzunehmen und sie zu verwahren, zu pflegen, zu ernähren und eventuell tierärztlich behandeln zu lassen. Der Beitrag soll auf 420 Euro jährlich steigen. Mit einer Gegenstimme genehmigte das Gremium die Erhöhung.

Den Katholischen Dorfhelferinnen und Betriebshelfern wurden für das laufende Jahr 500 Euro Zuschuss einstimmig zugesprochen. Für die örtliche Feuerwehr wurde ein Zuschuss von 1000 Euro einstimmig bewilligt zur Anschaffung eines Wassersaugers. Für die Katholische Erwachsenenbildung im Landkreis Eichstätt wurden 200 Euro Bezuschussung einstimmig genehmigt.

Hans-Peter Gabler