Altmühl-Jura
Online-Plattform für regionale Produkte ist das Ziel

Konzept für ein solches Angebot im Raum Altmühl-Jura soll bis zum Jahresende stehen

15.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:49 Uhr
Zu einem gemeinsamen Austausch über die geplante Online-Plattform "regional digital" haben sich Vertreter der Kommunen sowie von Altmühl-Jura und dem Planungsbüro cima am Mittwoch getroffen. Möglich wurde die derzeit laufende Konzepterstellung durch die Aufnahme in ein Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft . −Foto: Lund

Beilngries - "Es geht nicht um das Ob, sondern um das Wie." Der Optimismus rund um die Idee, eine digitale Plattform für Produkte von Erzeugern aus der Altmühl-Jura-Region ins Leben zu rufen, ist groß. Das haben am Mittwoch Vertreter der Kommunen sowie von Altmühl-Jura (Sitz in Beilngries) und dem beauftragten Büro cima bei einem Pressegespräch zum Ausdruck gebracht. Anlass war die Vorstellung der Ergebnisse, die eine Bürger-Online-Befragung zutage gefördert hat.

Wie berichtet, ist die Altmühl-Jura-Region mit ihren Gemeinden als Modellgebiet in das Förderprogramm des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft unter dem Titel "LandVersorgt - Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen" aufgenommen worden. Stellvertretend für die beteiligten Kommunen ging die Förderurkunde zu Beginn des Jahres - die Zuwendung beträgt 50000 Euro - an den Markt Kinding. Ziel ist es, vereinfacht ausgedrückt, die Versorgung in der Region mit Produkten/Lebensmitteln aus der Region für die Zukunft zu gewährleisten. Und sie so aufzustellen, dass sie künftigen Anforderungen gerecht wird. Ein entscheidendes Wort ist dabei "digital". Denn die Idee besteht darin, eine Online-Plattform aufzubauen, auf der Kunden in geballter Form die Produkte der beteiligten Produzenten aus der ganzen Region finden und auch bestellen können.

Aber kann das überhaupt funktionieren? Und falls ja: Welche Bedingungen sind dafür zu schaffen? Zur Klärung dieser Fragen wurde in besagtem Förderprogramm eine Machbarkeitsstudie angestoßen, an deren Ende ein umsetzbares Konzept stehen soll. Es fand bereits ein reger Austausch mit interessierten Erzeugern verschiedenster Produkte statt. Außerdem wurde eine Abfrage vorgenommen, an der sich Bürger beteiligen konnten. Mit der Resonanz war man zufrieden - und die Ergebnisse bestärken die Beteiligten in der Überzeugung, hier definitiv einen Nerv der Menschen zu treffen. 91 Prozent der Teilnehmer haben auf die Frage, ob sie künftig gerne mehr regionale Produkte kaufen möchten, mit "Ja" geantwortet, wie Christoph Hübner vom Büro cima berichtete. Die potenzielle Kundschaft würde in einem solchen Angebot vor allem eine Ergänzung zum klassischen Versorgungseinkauf sehen - und eben die wichtige Möglichkeit, an regionale Produkte zu kommen. Dabei liege der Fokus der Bürger ganz klar auf Qualität und Herkunft der Waren und weniger auf dem Anspruch, dass diese möglichst günstig sein müssten, so eine weitere Erkenntnis der Abfrage. Und die Kunden würden sich von einer solchen Plattform eine unkomplizierte Verfügbarkeit der Produkte erhoffen.

All diese Aspekte - und noch viele mehr - liegen als "Hausaufgabe" auf dem Tisch der Arbeitsgruppe und speziell auf dem des Planungsbüros. Ende September steht noch einmal ein Workshop mit interessierten Produzenten an. Und bis zum Dezember soll dann das Konzept fertig sein und auch der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Anspruch daran ist laut Hübner ganz klar, dass es tatsächlich eine Umsetzung ermöglichen und nicht nur gut klingen soll. Wichtiger Punkt bei den Überlegungen ist, inwiefern man Anlaufstellen in der Region schaffen oder bestehende Märkte nutzen könnte, um dort auch ein Lager und/ oder physische Abholstationen einzurichten - und wie ganz allgemein die Zustellungslogistik gestaltet werden könnte. Denn klar ist auch: Für die Erzeuger soll es nicht unrentabel werden.

Das aktuelle Förderprogramm endet dann mit der Vorlage des Konzeptes. Das Ziel der Beteiligten ist es aber definitiv, auch tatsächlich eine solche Regional-Plattform einzurichten. Wie die Kindinger Bürgermeisterin Rita Böhm mitteilte, werde es in einem nächsten Schritt darum gehen, Fragen rund um die Betreiberform und Ähnliches zu klären. Auch für einen angestrebten Umsetzungsprozess könnte es dann wieder eine Förderung geben, wie von Altmühl-Jura-LAG-Managerin Lena Oginski zu erfahren war. Ein konkreter zeitlicher Horizont, bis wann eine solche Plattform dann an den Start gehen soll, sei noch nicht präzise zu benennen. Eine Umsetzung im Laufe des Jahres 2022 erscheine aber nicht unmöglich, so die Beteiligten auf DK-Nachfrage.

DK

Fabian Rieger