Ohne Visionen

03.05.2021 | Stand 03.05.2021, 20:05 Uhr

Zu "Ein Vorzeigeprojekt von einem Solarpark" (SZ vom 13. April):

Über Solarparks kann man geteilter Meinung sein, aber irgendetwas muss geschehen, sonst wird es ohne Atom- und Kohlestrom und zunehmender E-Mobilität ein böses Erwachen geben. Gerade öffentliche Einrichtungen/Kommunen sind da aber oft nicht vorbildlich, unflexibel, ohne Visionen. So lange es ungenützte Flächen und Dächer wie Hallen, Firmen, Parkplätze und gerade auch öffentliche Gebäude gibt, sollte man diese erst nutzen. Warum zum Beispiel wurde auf dem neu errichtete Parkbadparkhaus (zirka 2000 Quadratmeter) keine PV-Anlage vorgesehen? Vielleicht gibt es beim Parkbad gute Gründe?, Vereine wie e-e-e oder BEG haben da bestimmt ein Auge drauf und hätten das angeregt. Aber das erklärt nicht die vielen anderen ungenützten (eh schon versiegelten) Flächen, die sich für PV anbieten würden? Nebenbei bemerkt, von den Landwirten verlangt man Grünstreifen, ein Parkhaus (vielleicht dort, mit viel Grün drum herum, nicht ganz so wichtig) eignet sich wunderbar für eine vertikale Begrünung (schaut ins Netz). Gerade in den Innenstädten würde etwas mehr Grün an den kahlen Betonbauten, neben Lebensraum für einen Teil der Insektenarten, die Städte aufwerten.

Zudem hätte es positive Auswirkungen auf Kleinklima (insbesondere in heißen Sommermonaten), Feinstaub/Smog und Lärmpegel (Einfallstraßen) und CO2-Belastung (Speicher/ Sauerstoffumwandlung). Aber das Thema steht bei vielen Kommunen, Planern und Architekten noch nicht auf dem Fokus, ist dort noch nicht angekommen. In Schrobenhausen zum Beispiel, so scheint es, hat sich in der Vergangenheit so Mancher lieber mit moderner Kunst und Betonklötzen beschäftigt (profiliert) als mit Zukunftsthemen. Zurück zu Thema. Es gibt gute Beispiele im Netz mit Lärmschutzwänden mit PV-Paneelen im oberen Bereich (statt den Alu-Elementen). Wäre das nicht auch was für die Lärmschutzwand entlang der B16 bei Oberhausen, die jetzt erneuert werden muss? Gerade das Haus im Moos war hier in der Vergangenheit alles andere als ein Vorbild. Nicht nur bei Energieeffizienz und somit Umweltschutz lag da vieles im Argen, auch betriebswirtschaftlich ist Energieverschwendung auch immer Geldverschwendung.

Hier das jüngste Beispiel dazu. Im Frühjahr 2019 wurde, ein defekter Wechselrichter für die PV-Anlage an die dafür verantwortliche Person im Haus im Moos gemeldet. Immer wieder wurde das angemahnt (auch schriftlich), aber ohne Erfolg. Der Wechselrichter war im Dezember 2020 immer noch defekt, das war dann die zweite Sonnensaison ohne Stromeinspeisung. Da wurde zum einem eine umweltfreundliche Energiegewinnung bewusst blockiert und zum anderem sind dem Haus im Moos zirka 5000 Euro Einnahmen entgangen. Nachdem zwischenzeitlich von außerhalb nachgefragt wurde, warum man den Wechselrichter nicht reparieren möchte, gehe ich davon aus, dass das für die Sonnensaison 2021 in Ordnung gebracht wurde (oder wird?). Es wurde (oder wird?) ab Mitte 2019 die PV-Anlage weder kontrolliert geschweige ein Protokoll darüber geführt. Fühlte sich niemand mehr zuständig dafür? Ohne Druck von außerhalb gäbe es weiterhin keine Einspeisung! Zudem wäre ein weiterer Defekt (zum Beispiel an den anderen Wechselrichtern) keinem aufgefallen. Das kann ich alles belegen (und es gäbe da noch mehr zu berichten).

Johann Häckl

Adelshausen