Ingolstadt
Ohne Schere im Kopf

Erinnerungen eines DK-Redakteurs

24.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:48 Uhr
Tatwerkzeug: Reimund Herbst mit seinem Souvenir. −Foto: Eberl

Ingolstadt (rh) Bei diesem bedeutenden Bauwerk kann man gar nicht hoch genug einsteigen.

Wir versuchen's mit dem Philosophen Friedrich Nietzsche, der lange vor der Einweihung der Ingolstädter Glacisbrücke schrieb: "Damit ein Ereignis Größe habe, muss zweierlei zusammenkommen: der große Sinn derer, die es vollbringen, und der große Sinn derer, die es erleben. " Zu denen, die es mit vollbracht haben, gehörte Innenstaatssekretär Hermann Regensburger, weshalb er einer von fünf Promis war, die das weiß-blaue Band am 26. August 1998 durchschneiden durften. Zu denen, die es von Berufs wegen erlebten, gehörte der DK-Rathausreporter.

Als der CSU-Politiker seines Amtes gewaltet und seine Schere ihren Zweck erfüllt hatte, reichte Regensburger sie mangels besserer Verwendung an den neben ihm stehenden Journalisten als Souvenir weiter. Seitdem lagert das Teil in einer Schublade des DK-Redaktionsschreibtisches, versehen mit einem Stück Originalstoff des Brückenbandes. Die Schere hat inzwischen wohlbehalten etliche bürointerne Umzüge und merkwürdige Verkehrsplanungen überlebt. Das müsste eigentlich als Beweis für den großen Sinn sowohl des damaligen Akteurs als auch des Presse-Zeitzeugen ausreichen. Bei Anfragen des Stadtmuseums: Die Schere steht als Dauerleihgabe spätestens nach dem sechsspurigen Ausbau der Glacisbrücke zur Verfügung.