Bogen
Ohne Präzision und Durchschlagskraft

VfB Eichstätt gelingt bei der verdienten 0:1-Niederlage beim Gastspiel in Bogen so gut wie gar nichts

20.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:27 Uhr

An ihm lag es nicht: Eichstätts Torhüter Max Dörfler zeigte trotz der Niederlage in Bogen eine gute Leistung. Arch - foto: Traub

Bogen (EK) Als Aufstiegsanwärter wurde der VfB Eichstätt in Bogen angekündigt, doch diese „Ehre“ bewirkte genau das Gegenteil: Der VfB kassierte nach zwei Erfolgen zum Auftakt in der Fußball-Bayernliga Süd eine durchaus verdiente 0:1 (0:0)-Niederlage beim bislang sieglosen TSV Bogen.

Bereits vor dem Anpfiff musste Co-Trainer Markus Jörg eine bittere Pille schlucken, denn neben Kapitän Dominik Schmidramsl musste kurzfristig auch Abwehrrecke Viktor Stoll mit einer schmerzhaften Fersenprellung passen. Während Neuzugang Tobias Kramer in der Innenverteidigung agierte, rückte mit dem 19-jährigen Rainer Meisinger ein weiterer Neuzugang auf die linke Seite der Viererkette. Zudem begann Benedikt Leesch für Florian Ihring, da Jörg einen sehr offensiv ausgerichteten Gegner erwartete.

Und er sollte recht behalten, da die Gastgeber von Beginn an enormen Druck ausübten. So ließ sich Benjamin Schmidramsl nach wenigen Minuten zu einer Unachtsamkeit verleiten, Marco Jordan war der Nutznießer, doch Ismail Morina schlug freistehend am überlegten Querpass vorbei.

Schon in der Anfangsviertelstunde wurde deutlich, dass dem VfB-Spiel die Präzision und Durchschlagskraft fehlte. So auch in der 16. Minute, als sich Markus Hörmann noch in der gegnerischen Hälfte das Leder erkämpfte. Florian Grau setzte zum Dribbling an, übersah dabei aber den besser postierten Hörmann.

Während Morina mit einem Schuss vom Strafraumeck am gut reagierenden Max Dörfler scheiterte, fehlten nur Zentimeter und Stefan Meyer hätte die Gastgeber in Führung gebracht.

Auch nach dem Seitenwechsel setzten die Gastgeber das erste Ausrufezeichen. Nach einer Linksflanke verschätzte sich Meisinger und den folgenden Querpass konnte Kramer gerade noch vor dem einschussbereiten Jordan klären. Auf der Gegenseite kam Meisinger nach feiner Einzelleistung im Strafraum zu Fall, was der Unparteiische nicht als Foulspiel ahndete. Warum die Bogener in den vorausgegangenen Spielen keinen Treffer erzielen konnten, demonstrierte nach 54 Minuten Markus Huber. Er kam nach einer weiteren Linksflanke völlig frei aus nächster Nähe zum Abschluss, setzte das Leder jedoch über den Kasten.

Beim VfB blieb an diesem Tag vieles Stückwerk. Selbst die einfachsten Dinge misslangen den Eichstättern und ein Großteil der 300 Zuschauer rechnete wohl damit, einem typischen 0:0-Spiel beizuwohnen.

Bogens Trainer Andreas Wagner setzte in der 58. Minute ein weiteres Zeichen und wechselte mit Michael Renner und Andreas Meyer zwei weitere Angreifer ein. Beim VfB ersetzte Florian Ihring den entkräfteten Benedikt Leesch. Das stets sehr faire Spiel wurde nun offener und es hatte den Anschein, als könnte der VfB den entscheidenden Konter setzen.

Aber in der 70. Minute kam alles ganz anders: Zunächst hatte Florian Grau nach feinem Zuspiel von Benjamin Schmidramsl die 1:0-Führung auf dem Fuß, zögerte allerdings etwas zu lange und Torhüter Waldemar Trozenko konnte abwehren. Dieser leitete mit einem weiten Abwurf den entscheidenden Konter ein. Serkan Sönmez spielte den eingewechselten Renner frei und gegen dessen Linksschuss ins rechte untere Eck hatte Max Dörfler keine Chance.

Eichstätt stellte um und agierte in der restlichen Spielzeit mit einer Dreierkette. Ramazan Mazlum und Stefan Biber kamen ins Spiel und auch Schmidramsl rückte in die Offensive auf. Die Gastgeber verteidigten geschickt und setzten auf Konter.

So in der 85. Minute, als erneut Renner im Mittelpunkt stand. Tobias Kramer kam beim Abwehrversuch einen Schritt zu spät und es gab den fälligen Strafstoß. Der Gefoulte trat selbst an, scheiterte jedoch an Dörfler. Der VfB warf in den Schlussminuten alles nach vorne und in der Nachspielzeit gab es noch einmal Aufregung. Stefan Biber und Markus Rainer krachten im Strafraum mit den Köpfen zusammen und erlitten Platzwunden.

Bogens Spielleiter Ignaz Hiendl war überglücklich: „Wir haben verdient gewonnen, weil wir über 90 Minuten betrachtet das bessere Team waren.“