Hilpoltstein
Ohne Pause vom Rasen aufs Parkett

Hallenmeisterschaft des Fußballkreises Neumarkt/Jura beginnt mit zwei Vorrundenturnieren in Hilpoltstein

09.12.2011 | Stand 03.12.2020, 2:04 Uhr

Bis in die Endrunde hat es der TV Hilpoltstein in der vergangenen Hallensaison geschafft – trotz dieses wuchtigen Gegentreffers - Foto: J. Münch

Hilpoltstein (ghi) Zu einer kuriosen Situation kommt es an diesem Wochenende im Fußballkreis Neumarkt/Jura. Obwohl noch einige Nachholspiele im Freien angesetzt sind, beginnt bereits die Vorrunde der Hallen-meisterschaft mit zwei Gruppen am Samstag in Schwabach und am Sonntag in Hilpoltstein.

Winterpause ist nur ein Wort. Kaum haben die meisten Herrenmannschaften im Fußballkreis Neumarkt/Jura ihre letzten Hinrundenspiele hinter sich gebracht, geht es gleich mit der Hallenmeisterschaft weiter. Sie-ben Vereine aus dem Verbreitungsgebiet des HK sind am morgigen Sonntag beim einzigen Vorrundenspieltag in der Hilpoltsteiner Stadthalle im Ein-satz – mit völlig unterschiedlichen Aussichten, Ansprüchen und Ausgangspositionen.

Vorrundengruppe 12

(Sonntag, 13 Uhr, Stadthalle Hilpoltstein)

TV Hilpoltstein: Ausruhen und Entspannen ist eigentlich beim TV Hilpoltstein angesagt. Nach einer sehr schwierigen ersten Saisonhälfte mit massiven Verletzungsproblemen müsste der Tabellenneunte der Kreisliga Neumarkt/Jura Ost erst einmal durchatmen und seine Wunden lecken. Stattdessen stehen die Schützlinge von TV-Trainer Alexander Rambau nur eine Woche nach dem letzten Punkt-spiel des Jahres schon vor dem ersten Spieltag der Hallenrunde. „Begeistert bin ich zwar nicht von dieser Ansetzung“, sagt Rambau. „Aber das schaffen wir jetzt auch noch.“ Selbst, da sich der Hilpoltsteiner Kader wieder einmal von selbst aufstellt. Einige TV-Fußballer wollen das erste Wochenende der Winterpause gleich beim Skifahren verbringen. Aber auch mit einem gemischten Team aus Kreisliga- und Kreisklasse-Spielern gelten die Hilpoltsteiner als hoher Favorit in ihrer Gruppe, die von zwei Kreisklassisten und zwei B-Klassisten komplettiert wird. Die vier Herausforderer aus der unmittelbaren Nachbarschaft erwartet Rambau motiviert bis zu den Haarspitzen. Umso mehr hofft der TV-Trainer, dass es nach dem Vorrundenturnier keinen weiteren Verletzten zu beklagen gibt. Dass erneut die Endrunde der Hallenkreismeisterschaft erreicht wird, ist für Rambau kein Muss – ein engagierter des TV-Team allerdings sehr wohl.

DJK Weinsfeld: Gar nicht ungelegen kommt dem Weinsfelder Trainer Christian Stigler der nahtlose Übergang vom Rasen auf den Hallenboden. „Es hat natürlich den Vorteil, dass die Spieler noch gut trainiert sind. Das wird sich sicher positiv bemerkbar machen.“ Ein Freund der Hallenrunde ist Stigler trotz-dem nicht. Vor allem die jungen Spieler sollen den Tabellen-fünften der Kreisklasse Ost vertreten, während sich einige erfahrene DJK-Spieler in der Win-terpause schonen sollen. „Zwei oder drei Mann aus der Stammelf will ich aber schon aufstellen, denn wir wollen ja wie letztes Jahr wenigstens die Vorrun-de überstehen“, so Stigler.

TSV Eysölden: Wenig Verständnis hat dagegen der Eysöldener Spielertrainer Andreas Hölzel für die kurze Zeit zwischen dem letzten Punktspiel im Freien und dem ersten Spieltag in der Halle. Das könne ja heiter werden, sagt Hölzel über das Vorrundenturnier am morgigen Sonntag. „Denn wir haben am Samstag unsere Vereinsweihnachtsfeier, die wir uns aber nicht vermiesen lassen.“ Die Frage nach dem Stellenwert der diesjährigen Hallensaison für den TSV Eysölden erübrigt sich damit. So ist es für Hölzel noch völlig unklar, welche Spieler den Tabellensechs-ten der Kreisklasse Ost in der Hilpoltsteiner Stadthalle vertreten werden. „Da muss ich erst noch zusehen, dass ich kurzfristig ein paar Leute zusammentrommeln kann.“ So lassen sich die Erfolge in der vergangenen Saison, als die Eysöldener erst in der Vorschlussrunde am TV Hilpoltstein und am Bayernligsten SV Seligenporten scheiterten, höchstwahrschein-lich nicht wiederholen.

SF Hofstetten: Ganz entspannt sehen die Sportfreunde dem Vorrundenturnier in der Stadthalle entgegen, das nach dem Gewinn des Herbstmeistertitels in der B-Klasse Neumarkt/Jura West 2 eher als ein nach hinten verlegter Jahresabschluss angesehen wird. „Wir haben zwar mit der Hallerunde nicht so viel am Hut“, sagt Abteilungsleiter Helmut Engerling. „Aber wir freuen uns auf möglichst viele spannende Spiele gegen die Mannschaften aus unserer Umgebung.“ Deshalb wollen die Hofstettener ihr stärkstes Team an den Start schicken, um die höherklassigen Gegner inklusive des Gruppenfavoriten Hilpoltstein zu ärgern – und vielleicht sogar ins Straucheln zu bringen.

DJK Zell: Restlos bedient ist DJK-Abteilungsleiter Waldemar Stadelbauer von der Ansetzung dieses Vorrundenturniers. „Wie soll man sich in so kurzer Zeit umstellen? Wir konnten kein einziges Mal in der Halle trainieren. Da vergeht einem glatt die Lust auf diese Meisterschaft.“ Zu allem Überfluss hat Stadelbauer bislang erst wenige Spieler aufgetrieben, die am Sonntag für den Tabellendritten der B-Klasse West 2 antreten. „Viele sind verletzt oder im Urlaub, und einige spielen prinzipiell nicht in der Halle“. Deshalb gilt für die Zeller, die im vergangenen Jahr noch kom-plett auf die Hallenrunde verzichtet hatten, nur die Devise: bloß nicht blamieren und eventuell sogar ein Spiel gewinnen.

Vorrundengruppe 3

(Sonntag, 16 Uhr, Stadthalle Hilpoltstein)

TSV Heideck: Eigentlich wollte Interimstrainer Riccardo Kupsch seine Amtszeit ja schon am vergangenen Sonntag beenden. Doch da die Heidecker Vorrunde der Hallenkreismeisterschaft nur acht Tage nach dem letzten Punktspiel des Jahres in der Kreisliga Neumarkt/Jura West stattfindet, kam Kupsch der Bitte seiner Schützlinge nach und wird deshalb das TSV-Team in der Hilpoltsteiner Stadthalle noch einmal betreuen. „Als Spieler war ich sehr gerne in der Halle, aber als Betreuer muss ich sagen, dass ich lieber im Freien arbeite“, so Kupsch, der den noch ungeschlagenen Kreis-klasse-Mitte-Herbstmeister TSV Georgensgmünd als Gruppenfavorit ansieht und deshalb auch mit dem zweiten Platz für Heideck zufrieden wäre.

TSV Röttenbach: Große Gelassenheit herrscht schließlich beim TSV Röttenbach, wenn es um die Hallensaison geht. Aller-dings hängt diese Gelassenheit nicht nur damit zusammen, dass TSV-Trainer Martin Meier erst am Donnerstag aus dem Urlaub zurückkehrte. „Der Zeitraum für die Umstellung ist einfach zu kurz. Wir konnten nicht in der Halle trainieren und deshalb auch kein Spielsystem entwickeln. Aber das spielt eigentlich gar keine Rolle, weil der Stellenwert der Hallenrunde bei uns sowieso sehr gering ist“, so Meier. Eingesetzt werden deshalb nur wenige Spieler aus dem ersten Kader, der Rest kommt aus der Reserve, entsprechend niedrig sind die Erwartungen.