Schrobenhausen
"Ohne Mitglieder gibt es keinen Verein"

SZ TRIFFT Ludwig Eibl, den Vorsitzenden des MTV Schrobenhausen

02.01.2017 | Stand 02.12.2020, 18:51 Uhr

Gewohnt, sich durchzuboxen: MTV-Vorsitzender Ludwig Eibl. - Foto: Sailer

Schrobenhausen (SZ) Badminton, Boxen, Tischtennis und Turnen. Diese vier Sportarten stehen für den MTV Schrobenhausen. Hinter den Kulissen des Vereins agiert Ludwig Eibl, der Vorsitzende des MTV. Doch welche Aufgaben fallen da eigentlich an, wie schwer ist es, einen Verein zu führen und woraus zieht man eigentlich die Motivation dafür? Die Schrobenhausener Zeitung hat bei Eibl nachgehakt.

Seit 30 Jahren ist der 47-Jährige Mitglied des Vereins. Angefangen hat alles mit Boxen. "Mir hat das richtig viel Spaß gemacht, deshalb habe ich dann auch aktiv an Boxkämpfen teilgenommen", schwelgt er in Erinnerungen. Insgesamt absolvierte er drei Kämpfe, bei zweien davon wurde er als Sieger gefeiert. Stattgefunden haben die Boxkämpfe tatsächlich auf dem Schrobenhausener Volksfest. Mitten im Zelt wurde dafür ein Ring aufgebaut, geboxt wurde vor rund 500 Zuschauern. Ludwig Eibl verbinden eine lange Zeit und noch mehr Erinnerungen mit dem Verein. Dahinter steckt richtig viel Herzblut.

Seit drei Jahren ist der gebürtige Schrobenhausener nun Vorsitzender des MTV. Zu seinen Aufgaben zählen, Sitzungen und Feiern zu organisieren, Neuerungen einzuführen, die Finanzierung zu managen und immer wieder beim Training vorbeizuschauen. Der 47-Jährige macht die Vereinsarbeit ehrenamtlich, neben seinem Hauptberuf als Außendienstler. "Manchmal ist es schwierig, alles unter einen Hut zu bekommen, da ich in meinem Job sehr viel unterwegs bin", sagt Eibl, "es macht mir aber sehr viel Spaß und es ist zu bewältigen."

Trotzdem versucht er noch regelmäßig ins Boxtraining zu gehen. Besonders stolz ist Eibl deshalb darauf, dass MTV-Boxer Florian Schenk aktiv an Wettkämpfen teilnimmt. Das sei eher die Seltenheit, die meisten würden lediglich zum Training kommen, aber nicht an Wettkämpfen teilnehmen, erklärt Eibl. Den ersten Kampf hat Schenk in Altötting gemeistert und auch gleich gewonnen.

Mit seinen Erfahrungen kann sich der 47-Jährige gut in den jungen Nachwuchsboxer Florian Schenk hineinversetzen. "Wenn ich jung wäre, würde ich wieder an Box-Wettkämpfen teilnehmen, ich habe damals sehr viel trainiert. Heute würde ich das konditionell nicht mehr schaffen. Ich schaue mir öfter die Fotos von früher an und zeige sie meinen Kindern, das ist schon ein schönes Gefühl", erzählt Eibl.

Nachwuchs ist für den Sportler ein wichtiges Thema. Der MTV Schrobenhausen hat rund 1000 Mitglieder und gehört außerdem zu den ältesten Sportvereinen in Bayern. "Ich bin stolz, dass ich den Verein führen darf. Man darf allerdings nicht vergessen, dass der Verein von den Mitgliedern lebt. Ohne Mitglieder gibt es keinen Verein", sagt Eibl. Daher sei es enorm wichtig, den Mitgliedern etwas bieten zu können. Dazu zählen auch Weihnachtsfeiern, Grillfeste und Vereinsausflüge. Dadurch würde auch der Teamgedanke gestärkt. Schließlich gehe es nicht nur um Sport. Zusammenhalt und Gemeinschaftsgefühl durch den Sport seien unverzichtbar. "Nach dem Training sitzen wir oft noch zusammen, trinken ein Bierchen und reden miteinander. So wächst man mit seinen Teamkollegen zusammen", meint Eibl.

Gut läuft es derzeit auch für die Tischtennisabteilung, dank des neuen Trainers und Abteilungsleiters Eugen Wyrobek. "Der hat die Tischtennisabteilung aus dem Dornröschenschlaf geweckt", so Eibl erfreut. Wyrobek sei ein richtiges Vorbild und mit vollem Einsatz dabei. "Er geht sogar an Schulen und macht Werbung für Tischtennis", sagt Eibl. Genau so jemanden hätten sie für die Abteilung und die Nachwuchsförderung gesucht. Ein Gewinn also für den MTV.

Auch Flüchtlinge möchte Eibl in den Verein integrieren. Einige würden auch schon beim Badminton und Boxen dabei sein. Ein besonderes Dankeschön richtet Eibl an die Stadt Schrobenhausen und den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Die Dreifachturnhalle in Schrobenhausen steht dem Verein täglich kostenlos zur Verfügung. Keine Selbstverständlichkeit. Doch das sei einer der Gründe, warum es dem Verein so gut geht.