Nürnberg
Ohne Ideen

Schwache Nürnberger kassieren beim 0:2 gegen Düsseldorf nächste Heimpleite

15.09.2014 | Stand 02.12.2020, 22:14 Uhr

Nürnberg (DK) Zwei Siege und zwei Niederlagen bis zur Länderspielpause: Wohin die Reise des 1. FC Nürnberg in der 2. Fußball-Bundesliga gehen könnte, sollte gestern Abend das Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf zeigen. Nach einem enttäuschenden Auftritt ging der Club mit einem 0:2 vom Platz.

Es hätte für den FCN-Trainer Valerien Ismael durchaus ein gemütlicher Fußballabend werden können. Denn der neue Hauptsponsor der Franken, ein Möbelhersteller, hatte dem Trainer einen hübsch gepolsterten Sommerstuhl neben die Trainerbank gestellt. Doch Ismael dachte überhaupt nicht daran, sich zu setzen. Besser gesagt: Er kam gar nicht dazu. Die Darbietung seiner Elf beim 0:2 gegen Fortuna Düsseldorf zwang Ismael immer wieder dazu, seine Elf zu dirigieren. Der Trainer gestikulierte wild an der Seitenlinie, zeigte die gewünschten Positionen seiner Spieler an und deutete auf den viel zu großen Abstand zwischen Abwehrreihe und Mittelfeld. Umsetzen konnten seine Spieler die Anweisungen nicht.

Das Spiel gegen Fortuna Düsseldorf bewies: Der Trainerjob in Nürnberg ist allem Anschein nach kein bequemer. Doch das Auf- und Ablaufen in der Coachingzone half nichts. Ismael musste erkennen, dass seine Mannschaft noch immer ein sehr fragiles Gebilde ist. Obwohl gestern Abend mit Torwart Raphael Schäfer und Kapitän Jan Polak zwei Stützen ins Team zurückkehrten. Die Leistung des Club aber war am Ende der Liga angemessen: zweitklassig.

Zunächst sah es – was das Mittelfeld betrifft – nicht schlecht aus. Die Genesung des Polak tat dem Club gut. Der Kapitän verteilte immer wieder die Bälle, versuchte, das Spiel aufzubauen. Trotzdem hatten zu Beginn weder die Franken noch die Düsseldorfer das richtige Mittel gefunden, um drängende Torchancen zu fabrizieren.

Die einzige Möglichkeit für den FCN entstand aus einer sehenswerten Szene des Neuzugangs Daniel Candeias auf der rechten Seite, der in der Mitte Jakub Sylvestre sah und den Ball flach in den Fünfmeterraum spielte. Doch Sylvestre zog am linken Torpfosten vorbei (7).

Wie aus dem Nichts gingen dann die Gäste aus Düsseldorf in der 20. Minute in Führung: Michael Liendl tunnelte erst den Nürnberger Linksverteidiger Dave Bulthuis, schlug dann eine hohe Flanke auf Erwin Hoffer, der aus kurzer Distanz dem FCN-Torhüter Raphael Schäfer keine Chance ließ. Die fränkischen Fans quittierten die Leistung zur Halbzeit mit Pfiffen.

Ismaels Reaktion folgte prompt: Bulthuis blieb draußen, dafür wechselte der Ex-Düsseldorfer Cristian Ramirez zur zweiten Hälfte. Doch auch der tat sich schwer und konnte nicht verhindern, dass die Rheinländer mehr Konterchancen als brenzlige Situationen am eigenen Strafraum hatten.

So war es zunächst wieder Liendl, der knapp das Nürnberger Tor verfehlte (57.). Nur fünf Minuten später erhöhten die Düsseldorfer dann nach einem Freistoß auf 2:0. Über Umwege fand der Ball zu Sergio da Silva Pinto, der mit einem präzisen Schuss in die rechte Torecke traf. Richtig zwingende Torchancen erkämpften sich die ideenlosen Nürnberger nach diesem Rückschlag nicht mehr. Selbst Ismael wusste nicht mehr, was er seinen Spieler zurufen sollte und sah meist regungslos dem Treiben zu, während der Fortuna durchaus noch ein dritter Treffer hätte gelingen können.

1. FC Nürnberg: Schäfer - Celustka, Petrak, Pinola, Bulthuis (46. Ramírez) - Mössmer - Candeias (83. Füllkrug), Koch, Polak, Gebhart - Sylvestr (57. Mlapa)

Fortuna Düsseldorf: Rensing - Schauerte, Bruno Soares (59. Tah), Bodzek, Schmitz - Liendl, da Silva Pinto, Gartner (83. Erat), Bellinghausen - Benschop - Hoffer (76. Avevor)

Tore: 0:1 Hoffer (23.), 0:2 da Silva Pinto (62.). – Zuschauer: 26 558.