Ingolstadt (DK) Eine von vier alten Kastanien beim ehemaligen Gasthof Gambrinus im Nordosten wurde gefällt - ohne Genehmigung durch die Stadt, wie eine Nachfrage ergab.
Für den Bauherrn hat das Konsequenzen. Einer Birke in Unsernherrn ging es, angeordnet vom städtischen Gartenamt an den Kragen, nachdem im Zuge einer privaten Baumaßnahme die Wurzeln so stark beschädigt worden waren, dass der Baum abzusterben drohte und die Verkehrssicherheit dadurch nicht mehr gegeben sei.
Der Kahlschlag auf dem Gelände des ehemaligen Gasthofs Gambrinus in der Friedrich-Ebert-Straße ereignete sich am Mittwoch. Das Gebäude dort wird abgerissen, an der Stelle von einer Bauherrengemeinschaft ein Wohnblock errichtet. Den früheren Biergarten des Gambrinus zierten vier stattliche Kastanien, die über 100 Jahre alt sein sollen. Drei von ihnen wurden zugeschnitten, eine gefällt. Wie eine Nachfrage bei der städtischen Pressestelle ergab, erfolgte die Maßnahme ohne Genehmigung. Die Stadt habe ein Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen den Bauherrn eingeleitet, so Stadtsprecher Michael Klarner.
Der andere Fall spielt in Unsernherrn, an der sogenannten "Allee der Bäume", ein städtischer Grünstreifen an der Hennenbühlstraße. Hier wurde eine von zwei Birken in unmittelbarer Nähe einer privaten Baumaßnahme gefällt. Ein Ingolstädter, der das beobachtet hat, bekam von einem Arbeiter die Auskunft, das Gartenamt habe den Auftrag gegeben "zum Schutz der Bewohner in der angrenzenden Neubau-Wohnanlage vor Birkenpollenflug". Eine Nachfrage bei der Stadt ergab allerdings ein anderes Bild: Beim Rammen der Spundwände wurde die Wurzel des Baumes so stark beschädigt, dass der Baum laut Klarner nicht mehr zu retten war.
