Kelheim
Offensive im Seniorensport

10.02.2011 | Stand 03.12.2020, 3:10 Uhr

Kelheim (DK) Der Seniorensport im Landkreis soll in Zukunft stärker als bisher gefördert werden. Darauf einigte sich der Sportausschuss des Kreistages in seiner jüngsten Sitzung.

In einer konzertierten Aktion zwischen Landratsamt und Bayerischem Landessportverband (BLSV) werden derzeit entsprechende Initiativen ergriffen, die schon bald Wirkung zeigen sollen.
 

Die demografische Entwicklung und zunehmende Überalterung der Gesellschaft ist längst auch für den Sport ein wichtiges Thema. "Die Menschen wollen gesund und fit alt werden", sagt Gabi Schmid, die Seniorenbeauftragte des Landkreises, "und da ist der Sport gefragt."

Angebote abgefragt

Daher hat sie zusammen mit ihrer Kollegin Gisela Schmid vom BLSV-Kreisverband zunächst eine Bestandsaufnahme in die Wege geleitet. In allen 24 Landkreisgemeinden wurden so die vorhandenen Sportangebote für die ältere Generation abgefragt. 15 Kommunen haben geantwortet. Gisela Schmid wunderte sich nur, dass ausgerechnet aus den beiden großen Städten Kelheim und Neustadt keine Reaktion auf die Anfrage kam.

Die so gewonnenen Daten und noch einiges mehr fließen nun in das Seniorenpolitische Gesamtkonzept ein, das die Seniorenbeauftragte Gabi Schmid derzeit entwirft. Darin sollen alle aktuellen Angebote für ältere Sportler übersichtlich zusammengefasst werden. Der BLSV wiederum macht den Übungsleitern ein Angebot, sich im Seniorenbereich weiterzubilden. Der Lehrgang, für den es noch freie Plätze gibt, findet am Samstag, 19. Februar, in Abensberg statt. "Ich hoffe, die Übungsleiter bekommen dort von den sehr guten Referenten die notwendigen Impulse für ihre Trainingseinheiten im Verein", meinte Gisela Schmid vom BLSV.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt beschäftigte sich der Ausschuss mit der Sportstättensituation am Mainburger Schulzentrum. In diesem Zusammenhang hatte Karsten Wettberg (SPD) immer wieder Defizite moniert. Zwar sei er "dankbar" für die Einstellung von 100 000 Euro an Planungskosten für die Dreifachturnhalle. Man müsse aber auch die Realität des Sportunterrichts an einem aus allen Nähten platzenden Gymnasium sehen, legte er im Sportausschuss jetzt noch einmal nach. "Da wird sehr wohl Sport unterrichtet, aber sicher nicht im Sinne des Erfinders", beklagte der erfahrene Fußballtrainer.

Kämmerer Johann Auer erinnerte noch einmal an die Beschlusslage, die sich in den vergangenen Wochen und Monaten nicht geändert habe. Die Entscheidung für einen Sporthallenbau müsse immer im Zusammenhang mit der Standortentscheidung des Kultusministeriums für die Realschule gesehen werden. Dass dies im Klartext bedeute, die neue Halle komme wahrscheinlich nicht in den nächsten fünf Jahren, ist für Karsten Wettberg (SPD) mehr als bedauerlich.

Bitte um Geduld

Landrat Hubert Faltermeier (Freie Wähler) warnte vor übereilten Schritten. "Bei den Überlegungen zum Bau der neuen Dreifach-Halle spielt natürlich die Realschule eine Rolle", sagte der Kreischef und bat seinen Kollegen Wettberg um Geduld. "Aber sollten wir den Zuschlag bekommen, können wir in diesem Schulzentrum mit Realschule etwas Vorzeigbares hinstellen", versprach Faltermeier.