Ingolstadt/Großmehring (DK) Optimismus, Initiative, Ausdauer, Wille und Teamgeist sind nicht nur im Sport gefragte Tugenden, die Dynamik und Elan vermitteln, sondern auch für Ausbildungsbetriebe und Ausbildungssuchende erstrebenswerte Eigenschaften.
Seit 2007 gibt es deshalb die PlayOffensive Ausbildung – ein Konzept der Agentur für Arbeit Ingolstadt, das in Kooperation mit dem ERC Ingolstadt und dem DONAUKURIER stattfindet. Grundidee war damals, sich für zusätzliche Ausbildungsstellen starkzumachen und so dem Lehrstellenmarkt neuen Schwung zu geben, sowie Schüler und Jugendliche zu aktivieren, sich intensiv mit der Berufswahl zu beschäftigen. Auch wenn sich die Ausgangssituation seither geändert hat – viele Betriebe haben aufgrund der regionalen Marktsituation Probleme, ihre Lehrstellen rechtzeitig zu besetzen – erfüllt das Konzept weiterhin seinen Zweck, wie Peter Kundinger, Pressesprecher der Agentur für Arbeit Ingolstadt, versichert: „Der eigentliche Erfolg ist es, dass viele Firmen, die noch nie oder lange Jahre nicht ausgebildet hatten, überzeugt werden konnten, sich an der Aktion zu beteiligen.“ Aktuell waren dies 38 Arbeitgeber mit 49 Plätzen.
In der Saison 2014/15 stellten in der Region insgesamt 216 Arbeitgeber 452 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Unter ihnen auch die Firma Rudolph Spedition und Logistik, die im Interpark bei Großmehring eine Niederlassung betreibt. Insgesamt hatte das Unternehmen für dieses Jahr dort zehn Ausbildungsstellen, unter anderem als Fachkraft für Lagerlogistik und Fachinformatiker für Systemintegration, zu vergeben, die sie zum Großteil über Bewerber besetzen konnte, die die Agentur für Arbeit vermittelte.
Gestern wurde dem Logistikspezialisten der erste Preis der diesjährigen Aktion in Form einer Urkunde übergeben. Der weitere Lohn für die Teilnahme an der PlayOffensive Ausbildung: 100 Mitarbeiter dürfen ein Heimspiel des ERC Ingolstadt besuchen.
Obwohl Rudolph „seit Jahren“ alle seine Azubis übernehme, wie Annette Schläfer, Leiterin der Personalabteilung, versichert, sei die Suche nach Auszubildenden heuer „so schwer wie noch nie“ gewesen, räumte sie im Rahmen der Preisverleihung ein und hob die Rolle der Agentur für Arbeit als den „richtigen Kooperationspartner“ hervor. Laut Kundinger sei es daher von fundamentaler Bedeutung, Schülern neben der großen Auswahl an Ausbildungsplätzen vor allem die entscheidende Bedeutung einer individuell richtigen Berufswahl zu vermitteln und sie dabei zu unterstützen. „Wichtig ist, sich mit seinen Stärken auseinanderzusetzen“, sagte er und hob in dem Zusammenhang die Bedeutung des Praktikums hervor.
Dass der Sport durchaus ein Vorbild für angehende Azubis sein kann, machten die ebenfalls anwesenden ERCI-Spieler Stephan Kronthaler und David Elsner deutlich, die sich neben dem Profisport jeweils ein zweites berufliches Standbein aufgebaut haben, um so einem überraschenden Karriereende vorbeugen zu können. Kronthaler beispielsweise hat im letzten Sommer sein Studium als Wirtschaftsingenieur mit dem Bachelor abgeschlossen, wie er berichtete.
Für die Zukunft wünscht sich Schläfer nicht nur, dass Rudolph alle seine Auszubildenden auch nach der Lehrzeit behalten kann, sondern auch, dass diese sich möglichst auch weiterbilden. In jedem Fall biete das Unternehmen Perspektiven für die berufliche Zukunft. So haben Azubis etwa die Möglichkeit, einen Aufenthalt in England zu absolvieren.
