Eichstätt
Offen und bescheiden

Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke seit zehn Jahren im Amt

02.12.2016 | Stand 02.12.2020, 18:58 Uhr

Eichstätt (DK) Mit Gregor Maria Hanke ist am 2. Dezember 2006 wieder ein Benediktiner Nachfolger des heiligen Willibald geworden. Der neue Eichstätter Bischof entwickelte sich in den folgenden Jahren nicht zum Kirchenfürsten, sondern machte sich stattdessen einen Namen als spiritueller Hirte.

Gregor Maria Hanke hat sich nicht um das Amt gerissen. Es "stürmte in mir", beschreibt er seine Gefühle, als der Apostolische Nuntius dem Benediktinerabt im Oktober 2006 in München die Nachricht von seiner Berufung auf den Stuhl des heiligen Willibald übermittelte. Innerlich legte sich der Sturm wohl bald wieder, als er in Eichstätt mit offenen Armen empfangen wurde. Als ein "Zeichen der Hoffnung und des Weges in die Zukunft für die Diözese" begrüßte der damalige Diözesanadministrator Johann Limbacher die Ernennung Hankes. Jenes Priesters, den man kannte, von dem man wusste, welche Linie er vertritt: Er ist der konservativen Ecke der Kirche verbunden, allzu liberale Tendenzen liegen ihm fern.

Vor zehn Jahren empfing Hanke im Eichstätter Dom von Erzbischof Ludwig Schick die Bischofsweihe. "Zehn Jahre, das ist kein Grund zum Feiern", winkte Hanke schon vor vielen Wochen ab. In mönchischer Bescheidenheit: Er ist Benediktiner geblieben. "Unser Mönch" betiteln ihn seine Kollegen im Kreis der Bischofskonferenz auch. Sein Alltagsgewand ist nicht die Soutane mit den violetten Knöpfen, es ist der Habit der Benediktiner geblieben; ihn trägt der Mittelfranke bis heute. Hanke versteht sein Bischofsamt anders als mancher seiner Mitbrüder. Das zeigt sich auch, wenn er sich nicht zu jedem Fest auf den Dörfern blicken lässt, wie es sein Vorgänger getan hat. Er will nicht, so sagt er immer wieder sinngemäß, das "katholische Sahnehäubchen" eines Dorffests sein. Vielmehr geht es ihm um die spirituelle Ebene, die er selbst lebt und die er in die Welt tragen will, um die Verkündigung des Glaubens und die Stärkung christlichen Miteinanders. Mit Nachdruck tritt er für den Schutz des menschlichen Lebens ein. Hanke hat dafür schon lange ein Zeichen gesetzt: Im Herbst 2014 öffnete er die ehemalige Maria-Ward-Realschule als Flüchtlingsunterkunft. "Es ist unsere Aufgabe, zu helfen, wenn die Not bei uns anklopft", sagt er.