Schrobenhausen
Offen, kreativ und aufgeschlossen

<DK-XY_trifft>SZ TRIFFT </DK-XY_trifft>Andrea Koch, die seit September die Franziska-Umfahrer-Schule leitet

23.09.2019 | Stand 12.10.2023, 9:58 Uhr
Andrea Koch an ihrem neuen Arbeitsplatz in der Franziska-Umfahrer-Grundschule. Im Hintergrund hängt eines ihrer Bilder, denn die 57-Jährige ist nicht nur Schulleiterin, sondern auch Künstlerin. −Foto: Burgstaller

Schrobenhausen (SZ) Kreativ, innovativ und team- und lösungsorientiert - sollte sich Andrea Koch in Adjektiven beschreiben, wären es genau diese. Ab diesem Schuljahr leitet die Singenbacherin nun die Franziska-Umfahrer-Grundschule in Schrobenhausen, rund eine Woche hatte sie nun bereits Zeit, den Schulbetrieb hier mitzuerleben.

Wie sie diese Woche erlebt hat? Andrea Koch strahlt hinter ihrer runden Brille mit dem grauen, dicken Rand hervor. "Schön", sagt sie und grinst. "Es fühlt sich ganz gut an", schiebt sie dann nach. Freilich, hier und da brauche sie schon noch etwas, um sich einzufinden, zu wissen wo etwas steht. "Und in meinem Büro dürfen Sie sich gar nicht zu genau umschauen", sagt sie lachend. Die leeren Wandschränke und ein paar verwaiste Ordner zeugen davon, dass hier gerade jemand ganz neu eingezogen. Aber immerhin, an der Wand leuchtet schon ein großes Gemälde. Kenner wissen, das ist ein echter Koch. "Ja klar", sagt Andrea Koch. Das nun müsse schon sein. Denn schließlich ist Koch ja auch Künstlerin, die in Lichthausen ihre eigene Kunstschule hat. Ihre kreative Ader, sagt die 57-Jährige komme ihr auch bei der Arbeit als Schulleiterin zugute. Dann, wenn es darum geht, Entscheidungen zu treffen. Als kreativer Mensch denke man öfter einmal über den Tellerrand hinaus, ist Andrea Koch überzeugt. "Man ist offener und vielleicht auch flexibler", sagt sie.

Gerade auch offen zu sein, die Fähigkeit, sich auf andere einzulassen, zu besitzen, sei wichtig als Schulleiterin und damit als Chefin eines relativ großen Teams. "Genauso offen wie ich bin, ist man mir hier übrigens auch begegnet", erzählt sie begeistert. Das sei vor Stellenantritt nicht unbedingt anzunehmen gewesen. "Ich habe als Nachfolgerin von Frau Reichelt-Holz ja ein großes Erbe angetreten und sie war auch lange an der Schule", sagt Koch. da hätte es durchaus sein können, dass der eine oder andere vielleicht länger brauchen würde, sich auf den Wechsel an der Spitze zu gewöhnen. "Aber nein", sagt Koch, "ich bin toll empfangen worden und erfahre viel Unterstützung."

Die Entscheidung, sich für die Rektorenstelle in Schrobenhausen zu bewerben, sie scheint richtig gewesen zu sein. Bevor Koch diesen September nach Schrobenhausen kam, hatte sie vier Jahre die Grundschule in Oberhausen geleitet, davor war sie fünf Jahre als Konrektorin an der Mühlrieder Grundschule tätig. "Ich war in Oberhausen auch glücklich und hatte tolle Kollegen", sagt Koch. Und doch hatte sie Lust, auf eine neue Herausforderung - die sie mit ihrer neuen Stelle definitiv gefunden hat, immerhin besuchen die Franziska-Umfahrer-Schule mit derzeit 383 Schülern fast dreimal so viele Kinder wie die in Oberhausen mit nur 131 Schülern. "Da ist natürlich viel mehr los", sagt Koch. Das sei ihr gleich in der ersten Schulwoche aufgefallen. Mehrere Schüler, die umher sausen, aber auch mehrere Eltern, die mit Wünschen zu ihr kommen. "Aber das fügt sich alles", sagt sie beschwingt.

Eines der großen Projekte, die Andrea Koch in den nächsten beiden Jahren angehen wird, ist die Umsetzung des Digitalpaktes II. Auch das dürfte eine Herausforderung werden. "Ich muss das komplette Konzept der Schule überarbeiten", sagt sie. Es sei nicht ihr erstes Konzept, das sie schreibe, aber dennoch spannend.

Immerhin ist die Digitialisierung von Schulen ein noch relativ neues Feld, auf dem noch viel zu tun ist, und eines, dem nach Ansicht Kochs keinesfalls zu wenig Aufmerksamkeit gewidmet werden sollte. "Kinder ans Internet und die entsprechenden Geräte heranzuführen, gehört zu unserem Bildungsauftrag", sagt die Mutter dreier erwachsener Söhne. Das Internet sei aus dem Leben nicht mehr wegzudenken und genau deshalb sollten auch Kinder bereits lernen, sich im Internet zu bewegen, sollten wissen, wie man dort recherchieren kann und auch schnell lernen, welche Gefahren dort lauern.

Genug zu tun wird es also für Andrea Koch in der nächsten Zeit genug, zumal sie an vier Tagen der Woche selbst im Klassenzimmer steht. Ihre Lieblingsfächer? Man ahnt es bereits - "Mathe und Kunst natürlich", sagt sie. Kunst und Andrea Koch, das gehört eben einfach zusammen. Was vielleicht wenigere wussten ist, dass auch Segeln und Andrea Koch zusammengehören. Sie segelt, ihr Mann segelt, genauso ihre drei Söhne. "Gemeinsam sind wir dann auf den Meeren der Welt unterwegs", erzählt sie schmunzelnd. Im eigenen Boot versteht sich und selbstredend besitzt die 57 auch einen Bootsführerschein. Das nächste Ziel steht übrigens auch schon fest: Norwegen. "Aber nur, weil ich dort Familie habe. Das nächste Mal geht's dann wieder ins Mittelmeer, in die Wärme."

Alexandra Burgstaller