Greding
Ökumenischer Segen für den Osterbrunnen

Erstmals kommt ein evangelischer Vertreter zur Feier von Kindergärten und Grundschule

10.04.2019 | Stand 23.09.2023, 6:35 Uhr
Mit Rhythmus und Gesang weihen Gredings Kinder aus Grundschule und Kindergärten den Osterbrunnen ein, den der Obst- und Gartenbauverein wie in jedem Jahr geschmückt hat. 2020 wird dies allerdings auf einem schöneren Platz geschehen. −Foto: Luff

Greding (HK) "Der Frühling ist da" - so lautete der Liedtitel, den die Kinder des Gredinger Johannes-Kindergartens gestern Vormittag vor dem Sebastiansbrunnen gesungen haben. Und sie hatten recht: Die Sonne lachte vom Himmel, die Osterferien stehen vor der Tür. Höchste Zeit also, den geschmückten Osterbrunnen einzuweihen.

Diesmal sogar mit einer Premiere: Zum ersten Mal segnete nicht nur der katholische Stadtpfarrer Richard Herrmann den österlichen "Lebensspender" und "Treffpunkt früherer Generationen", wie er den Brunnen nannte, mit dem Diakon Lothar Michel war diesmal auch ein Vertreter der evangelischen Gemeinde dabei. Der zeigte sich vom Brunnen und der Feier beeindruckt: "Das kann sich wirklich sehen und hören lassen." Gemeinsam spendeten die beiden Geistlichen dem Werk den kirchlichen Segen.

Dafür, dass es vor dem Brunnen kräftig schallte, zeichneten 300 Kinder aus der Grundschule und den beiden Kindergärten in der Stadt verantwortlich, wie Klothilde Dienstbier vom Obst- und Gartenbauverein (OGV) Greding und Umgebung sagte. Schon seit Jahren ist es guter Brauch, dass der Verein die Krone für den Sebastiansbrunnen schmückt. Auch die Schüler steuerten einige Eier hierfür bei, jedoch: "Nur die Schönsten haben es geschafft", verriet Bürgermeister Manfred Preischl. Sie ergänzen jetzt die Eier-Kunstwerke, die einst Gertrud Fischer-Brigl gestaltet hat.

Deutlich schöner als noch jetzt wird auch der Brunnen selbst sein, wenn er nach dem Abschluss der Bauarbeiten an der neuen Fürstentor-Apotheke saniert wird. "Wir können vom Ende einer Baustelle sprechen", griff Preischl schon ein wenig voraus, zumindest "befinden wir uns auf der Zielgeraden zu einem wunderschönen Platz." Der vor der Apotheke auch wieder durch einen Baum komplettiert werde - der frühere ist den Bauarbeiten zum Opfer gefallen.

Platz genug war jedenfalls vorhanden für die Kinder samt vieler Eltern und Großeltern, die sich vor dem geschmückten Sebastiansbrunnen versammelt hatten. Die Bläserklasse der Schule stimmte die Anwesenden nicht nur auf den Frühling ein, sondern ein Stück weit auch auf die Europawahl in gut sechs Wochen. Das erste Stück war nämlich Beethovens Ode an die Freude, die auch als instrumentale Grundlage der Europahymne dient. Die Grundschule trat den Beweis an, dass die englische Sprache heutzutage schon sehr früh gelehrt und gelernt wird. "Easter Rabbit" hieß das Lied, das die Schüler zum Besten gaben. Er frage sich, in welcher Sprache im kommenden Jahr gesungen werde, sagte der Bürgermeister. Dann sei der Brexit schließlich vollzogen. Aller Wahrscheinlichkeit nach jedenfalls.

Wahrhaft seherische Qualitäten stellte der Johannes-Kindergarten mit seinem Frühlingslied unter Beweis, in dem es hieß: "Die Sonne lacht." Das katholische Pendant, der Kindergarten Sankt Martin, setzte in seinem Liedbeitrag ganz auf das Eier bringende Langohr: "Hoppel, Hoppel Stummelschwanz, das ist der Osterhasentanz. Löffel hin und Löffel her, das ist doch gar nicht schwer." Dazu hatten die Kleinen Hasenohren aus Pappe gebastelt, die sie am Kopf trugen und lustig mit ihnen wackelten. Zum Ende der stimmungsvollen Feier besangen dann alle Altersgruppen gemeinsam das Element, das auch der Osterbrunnen selbst feiert - zumindest indirekt im "musikalischen Wasserhahn".

Volker Luff