Ökostrom unerwünscht

30.12.2010 | Stand 03.12.2020, 3:18 Uhr

Das Dorf vom Windrad überragt: Für die Mitglieder der Langenmosener Bürgerinitiative war das eine Schreckensvision, die sie in einer Fotomontage darstellte. - Foto: oh

Nichts gegen Ökostrom – aber wenn der Solarpark oder das Windrad gleich neben einer Ortschaft entstehen sollen, formieren sich die Bürger zum Protest. So stemmte sich in Langenmosen eine Bürgerinitiative gegen den Bau eines Windrads auf dem Moosberg und sammelte schnell 700 Unterschriften.

Um das Projekt wurde es im Laufe des Jahres ebenso still wie um einen Solarpark am Rande von Peutenhausen, gegen den die Bewohner der benachbarten Siedlung Sturm liefen.

Gerade Solarparks waren in den vergangenen Jahren als wahre Goldgruben entdeckt worden. Nicht nur private Investoren, auch die eine oder andere Gemeinde wollte gerne ein Stückchen vom Kuchen abhaben. Pläne, aus der Kraft der Sonne im großen Stil Strom zu gewinnen, gab es zu Jahresbeginn nicht nur in Peutenhausen, sondern auch in Berg im Gau, Brunnen und Gerolsbach. Doch dann machte die Bundesregierung einen dicken Strich durch die Rechnung, als sie im April rückwirkend festlegte, dass es für Solarparks auf Ackerflächen keine Förderung mehr gibt. Viele fast fertig ausgearbeitete Pläne verschwanden in der Schublade, die Gemeinde Berg im Gau rief sogar das Bundesverfassungsgericht an – erfolglos.

Seitdem boomen Anlagen in kleinerem Maßstab: Neue Hallen werden mittlerweile fast nur noch mit Pultdächern geplant, um möglichst viele Fotovoltaikplatten montieren zu können. Und auch ein Windrad könnte das Schrobenhausener Land bekommen – gegen eine bei Klenau geplante Anlage hat sich bislang kein Widerstand geregt. bdh