Ökonomische Seite wohl vorherrschend

26.12.2013 | Stand 02.12.2020, 23:16 Uhr

Zum Bericht: „Grober Entwurf – mehr auch nicht“ (EK vom 20. Dezember 2013):

So betitelt der EICHSTÄTTER KURIER die planerischen Überlegungen zur Weiterentwicklung der Spitalstadt, insbesondere der Baufelder W 3 und M 5. Über das Vorausgegangene kann der geneigte Betrachter schon jetzt urteilen. Aufgrund der massiven Bebauung erlangt „grob“ allerdings einen anderen Sinn.

Die Ästhetik spielte bei den Initiatoren der gegenwärtig in Fertigstellung befindlichen Bauabschnitte offensichtlich eine untergeordnete Rollen, vorherrschend scheint die ökonomische Seite zu sein. Was alles steht uns noch bevor?

Die Stadt rühmt sich zu Recht nicht nur in Hochglanzaufmachung ihres herausragenden Charakters, den die Barocksilhouette vermittelt. Man nimmt dieses Prädikat als Alleinstellungsmerkmal in Anspruch, es ist Gegenstand einer Marketingstrategie im weitesten Sinne.

Mit den Supermärkten etwa an der Peripherie lässt sich wegen deren Egalität eh’ nicht mehr punkten. Dem Besucher, ob er sich auf der B 13 aus Richtung Weißenburg oder Ingolstadt der Stadt nähert, bleibt der Blick verstellt. Er sieht allenfalls ein massiv „hingeklotztes“ Konglomerat aus Beton.

Wenn der Oberbürgermeister den Architekten für weitere Baufelder „vollen Enthusiasmus“ bescheinigt, darf man hierin nicht viel mehr als eine rhetorische Artigkeit sehen.

Unbestritten hat sich die Kommune dem Anspruch auf Beschaffung neuer Nutzungsräume für die Bürger zu stellen. Muss sie sich aber gleich „das Heft aus der Hand“ nehmen lassen? Darum mein Appell an die verantwortlichen Stadtväter und -mütter: Bleiben Sie kritisch gegenüber allen Ideen von Experten, die ihren Lebensmittelpunkt woanders haben, und seien sie noch so sehr von Reputation umflort.

Horst Christen

Eichstätt