Manching
Ökologisch handeln und Geld sparen

In Manching wird eine gesplittete Abwassergebühr eingeführt: Für die meisten Eigentümer wird sich deswegen nichts ändern

31.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:15 Uhr

Manching (DK) Die Einführung einer gesplitteten Abwassergebühr war das beherrschende Thema der jüngsten Manchinger Gemeinderatssitzung. Dabei hat der Markt eigentlich gar keine Alternative, da nach mehreren Gerichtsurteilen die Kommunen getrennte Rechnungen aufstellen müssen.

Dies soll, wie Rathauschef Herbert Nerb (FW) erklärte, mehr Gerechtigkeit bei der Erhebung der Gebühren bringen und unter ökologischen Gesichtspunkten außerdem ein Anreiz sein, Niederschlagswasser versickern zu lassen, statt es in die öffentliche Kanalisation einzuleiten.

Die Frage war nur, für welches Verfahren man sich bei der Berechnung entscheidet. Ein von der Verwaltung beauftragtes Fachbüro stellte die verschiedenen Varianten vor, legte den Schwerpunkt jedoch auf "DFK ohne Befliegung". Dabei wird die amtliche digitale Flurkarte zugrundegelegt, auf eine noch weitergehende Präzisierung durch Luftbildaufnahmen jedoch verzichtet. Die allein dafür anfallenden Kosten von rund 30 000 Euro stehen nach Ansicht der Experten in keiner Relation zum Ergebnis. Die Einführung der gesplitteten Gebühr selbst wird auf knapp 50 000 Euro veranschlagt.

Die Straßenentwässerung soll weiter der Markt Manching tragen. Auf privaten Grundstücken wird künftig unterschieden zwischen Niederschlagswasser und Schmutzwasser (derzeit 1,06 Euro pro Kubikmeter). Bisher lag die sogenannte Einheitsverteilung zugrunde, das heißt, es wurde alles zusammengezählt. Bei der Neukalkulation werden künftig die Gebühren getrennt ermittelt. Zur Ermittlung der Niederschlagswassermenge je Grundstück ist deswegen auch ein besonderes Ermittlungsverfahren nötig, das auf Regenmengen zurückgreift.

Nach Angaben der Experten ist die neue Kalkulation mit der bisherigen Berechnung nicht direkt zu vergleichen. Dennoch werde sich erfahrungsgemäß für die meisten Grundstückseigentümer nur sehr wenig ändern - zumindest wegen der Splittung nicht. Für einige können sich freilich größere Verschiebungen ergeben. Bei Objekten mit einem hohen Wasserverbrauch und wenigen befestigten Flächen (wie etwa Mehrfamilienhäuser) werden sich die Abwassergebühren voraussichtlich verringern. Für Grundstücke mit vielen befestigten Flächen und gleichzeitig geringem Wasserverbrauch (Einkaufszentren, Hallenbauten) werden die Abwassergebühren dagegen steigen.

Auch unabhängig von der neuen Berechnungsweise werden die Gebühren dennoch steigen, nachdem diese in Manching schon seit einigen Jahren nicht mehr erhöht wurden. Ab 2017 sollen die neuen Gebühren gelten. Vorab werden die Bürger ausgiebig informiert. Nach Beantwortung einiger Detailfragen stimmte der Gemeinderat dem Vorgehen einstimmig zu.