Ingolstadt
ÖDP will Frühwarnsystem für Corona-Zahlen über Abwasser installieren

20.05.2021 | Stand 24.05.2021, 3:33 Uhr
  −Foto: Hammer

Ingolstadt - Die ÖDP-Stadtratsgruppe will für die Entwicklung der Fallzahlen in Ingolstadt Erkenntnisse aus Abwasserproben nutzbar machen.

Ihre Vorstellung: Die Zentralkläranlage soll die Anwendbarkeit für Abwasserproben aus der Kläranlage prüfen und einen mehrwöchigen Testlauf auf den Weg zu bringen.

Die Ergebnisse sollten dann dem Stadtrat vorgestellt werden samt einer Bewertung zur möglichen weiteren Vorgehensweise. Zusätzlich wollen die ÖDP-Räte Raimund Köstler und Fred Over prüfen lassen, inwieweit es technisch realisierbare und sinnvolle Optionen für dezentrale Probenahmen gibt, um Infektionsgeschehen noch lokaler einzugrenzen, etwa auf Krankenhäuser oder Pflegeeinrichtungen.

Auch wenn derzeit die dritte Corona-Welle im Abklingen zu sein scheint, Köstler und Over mahnen: "Die Wissenschaft erwartet, dass Corona unser Leben noch länger begleiten wird, ja es gibt Wissenschaftler, die vor weiteren Pandemien warnen, begünstigt etwa dadurch, dass andere Probleme wie der Klimawandel nicht ernsthaft genug angegangen werden beziehungsweise schon heute zu besorgniserregenden Veränderungen führen. "

Bereits im Herbst hatte es entsprechende Messungen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung im Rahmen einer Studie gegeben. Im Geschäftsbericht hieß es: "Das Helmholtz Zentrum für Umweltforschung konnte in den Abwasserproben mittels PCR-Test (Polymerase-Kettenreaktion) Virusbestandteile (RNA-Kopien) mit steigender Tendenz gegen Ende des Beprobungszeitraumes nachweisen. "

Beriets vor 20 Jahren hätten Over und Köstler zufolge US-Wissenschaftler nachweisen können, dass man anhand von Proben aus Klärwerken herausfinden könne, wie es um die Ernährung der Menschen, ihren Drogenkonsum, sogar die Verbreitung von Krankheiten bestellt sei.

DK