Eichstätt
ÖDP, FDP und Linke gemeinsam einsam

Die drei Parteien mit den wenigsten Sitzen bilden eine Ausschussgemeinschaft

08.05.2020 | Stand 02.12.2020, 11:23 Uhr

Eichstätt - Aus der Not heraus hat sich im Kreistag eine Ausschussgemeinschaft gebildet.

Weil ÖDP (2 Sitze), FDP (1 Sitz) und Linke (1 Sitz) anders keine Chance hätten, an den Ausschüssen im Kreis mitzuwirken, haben sie sich zusammengetan. Damit ist ihnen ein Platz in praktisch allen Ausschüssen sicher. Nun müssen sich die Mitglieder nur noch einigen, wer von den Beteiligten welchen Ausschuss besetzen wird.

"Da bin ich zuversichtlich", sagt etwa Thomas Schön von der FDP, der zum ersten Mal den Sprung in den Kreistag geschafft hat. Was die politischen Inhalte der Parteien angeht, trennen gerade ihn und Markus Pflüger von den Linken Welten, aber eine Ausschussgemeinschaft darf nicht mit einer Fraktionsgemeinschaft verwechselt werden. Die drei Parteien tun sich nur zusammen, um in den Ausschüssen vertreten zu sein. Eine weitergehende thematische Zusammenarbeit ist nicht vorgesehen. "Wir werden präsent sein", sagt Pflüger. Das sei ihm wichtig. Er verweist auf die große Bedeutung der Ausschüsse und dass dort die eigentliche Arbeit erledigt werde. Gerade für ihn und Schön - die beiden Einzelkämpfer im neuen Kreistag - dürften diese Fachgremien die besten Hebel sein, um ihre Themen einzubringen.

Während Schön sich vor allem für die Bereiche Tourismus und Wirtschaft stark machen möchte, setzt Pflüger auf die soziale Gerechtigkeit und will das ökologische Profil seiner Partei schärfen.

Die Ökologie ist auch das Steckenpferd der Dritten im Bunde, der ÖDP. Willi Reinbold ist erfahren genug, um zu wissen, dass das Parteibuch auf Kreisebene ohnehin eine untergeordnete Rolle spielt. "Wir wollen versuchen, das Bestmögliche für den Kreis zu erreichen", sagt er. Und das gehe eben nur über die Beteiligung in den Ausschüssen.

In einem sind sich alle drei Parteien zumindest schon einmal einig. Sie fanden es überraschend bis enttäuschend, dass die SPD gemeinsame Sache mit der CSU macht. Sie hätten sich unisono einen "bunten Kreistag" gewünscht, in dem die kleineren Parteien alle gemeinsam an einem Strang ziehen, um dann mit der CSU auf Augenhöhe diskutieren zu können.

mms