Langenmosen
Obstbaum raus, Klettergerüst rein

Langenmosener Gemeinderat beschäftigte sich mit der Umgestaltung des Spielplatzes an der Gartenstraße

20.02.2019 | Stand 23.09.2023, 6:00 Uhr
Der Spielplatz an der Gartenstraße hat schon bessere Zeiten gesehen. Nun wird er umgestaltet. Dabei muss auch der Apfelbaum weichen - er ziehe Bienen und Wespen an, die spielende Kinder stechen könnten, befürchten Eltern. −Foto: Dürrmann

Langenmosen (SZ) 14 Zuhörer bei einer Gemeinderatssitzung - das gibt es in Langenmosen eher selten. Den Andrang am Dienstagabend gab es, weil die Neugestaltung des Spielplatzes an der Gartenstraße auf der Tagesordnung stand. Deshalb waren viele junge Mütter und Väter gekommen.

Bereits im November hatte Bürgermeisterin Mathilde Ahle den Räten die von einer Fachfirma erstellte Planung für den Spielplatz vorgestellt. Weiterhin wurde vereinbart, dass sich die Bürger im Rahmen des Projekts "Inklusive Gemeinde Langenmosen" an der Gestaltung beteiligen können sollten. Daraufhin gab es im Januar einen ersten Workshop mit acht Teilnehmern, ein zweiter Workshop mit fünf Teilnehmern folgte im Februar. Geräte wie Karussell, Klettergerüst, Balanciertreff und Reck wurden vorgeschlagen. Auch erschien es den Beteiligten sinnvoll, den Apfelbaum, der in der Mitte des Platzes steht, zu entfernen - Wespen auf dem Fallobst stellten nach Ansicht der Workshopteilnehmer eine Gefahr für die spielenden Kinder dar. Jedoch machten sie auch klar, dass unbedingt ein Ersatzbaum an anderer Stelle im Gemeindebereich gepflanzt werden solle. Der Spielplatz dagegen solle mit zusätzlichen Sträuchern verschönert werden.

Auch die Leiterin der Kindertagesstätte in Langenmosen, Carolin Reindl, zeigte in ihrer schriftlichen Stellungnahme ihre Begeisterung über die Sanierung des Spielplatzes in der Gartenstraße. Die Kinder der Kita besuchten momentan besonders gerne den Platz in der Blumenstraße, da die zeitgemäßen Spielgeräte sowohl bei den Kindern als auch beim pädagogischen Personal beliebt seien. Reindl wies darauf hin, dass ein Aufenthalt auf dem Spielplatz in der Gartenstraße aufgrund des Obstbaums und der vielen Bienen nicht zu verantworten sei. Sie plädierte auch dafür, den Obstbaum zu entfernen.

Für den Elternbeirat des Kindergartens Sankt Placida hat "die Erneuerung des in die Jahre gekommenen Spielplatzes oberste Priorität", wie es in einer Stellungnahme vom 3. Februar heißt. Der Elternbeirat war ebenfalls der Meinung, dass der Obstbaum gefällt und beispielsweise durch einen Nussbaum ersetzt werden könne.

Auf der Grundlage all dieser Vorschläge hat das von der Gemeinde beauftragte Planungsbüro nun einen überarbeiteten Flächengestaltungsplan und ein Kostenangebot vorgelegt. Darin ist eine Spielkombination namens Birte enthalten. Dabei handelt es sich um einen Viereck-Spielturm mit Kletter- und Rutschstange, Kletterwand und Wackelaufstieg. Weiterhin kommt ein Balanciertreff in Frage, der auch von Erwachsenen benutzt werden kann. Dafür müsste die Gemeinde einen Betrag von fast 18000 Euro ausgeben. Laut Bürgermeisterin Ahle kann ein Teil davon durch Spenden finanziert werden.

Natürlich machten sich die Gemeinderäte Gedanken darüber, ob der Obstbaum unbedingt gefällt werden muss. Michael Bader fragte: "Wie passt das mit ,Rettet die Bienen' zusammen?" Und Erich Pradel meinte: "Wir sind früher viel auf Obstbäume geklettert und sind auch gestochen worden." Manfred Baierl schlug in die gleiche Kerbe: "Mir tut der Baum leid", sagte er, kam aber zu dem Ergebnis, dass die Gemeinde aus Sicherheits- und Haftungsgründen nicht um die Fällung des Baumes herumkommen werde. Bürgermeisterin Ahle beendete die lange Diskussion: "Eine Ersatzpflanzung wird auf jeden Fall gemacht."

Damit waren alle zufrieden. Im einstimmigen Beschluss wurde Ahle beauftragt, den Auftrag für die Neugestaltung des Spielplatzes an der Gartenstraße nach einer Ausschreibung an den wirtschaftlich günstigsten Anbieter zu vergeben. Ein kleiner Wermutstropfen war in all der Vorfreude, dass die neuen Spielgeräte mindestens ein Lieferzeit von 20 Wochen haben werden.
 

Erhard Dürrmann