Oberhausen
Oberhausen sagt "tausend Mal Vergeltsgott"

30.05.2011 | Stand 03.12.2020, 2:46 Uhr

 

Oberhausen (r) Wenn die Oberhausener den Heiligen Josef um Unterstützung anrufen, dann finden sie ab sofort eine neue Adresse: Die Josefskapelle in einer Ecke des neuen Friedhofs lädt zum Gebet und zur stillen Einkehr ein. Zur Weihe der Kapelle am Sonntag war die ganze Kirchengemeinde auf den Beinen.

Die Blaskapelle spielte, Feuerwehr, Schützen und Landjugend zeigten ihre Fahnen, Kirchenchor, Gemeinderäte, Bürgermeister und 200 Pfarreimitglieder kamen zum Kirchenfest. Pater Georg, Pfarrer der Gemeinschaft Sinning/Oberhausen zelebrierte den Weihegottesdienst zusammen mit seinem Kollegen Walter Hroß aus Neuburg. Nach dem Weihegebet ging der 83-jährige "Fliegerpfarrer" zur Kapelle und segnete das neue Bauwerk.

Mit der Errichtung der Josefskapelle hat sich Walter Hroß einen langjährigen Wunsch erfüllt. Er nannte sie nach seinem Vater Josef Hroß, der im Zweiten Weltkrieg vermisst geblieben ist. Der Stifter bedankte sich am Sonntag bei allen Handwerkern und Unterstützern, die an dem Oberhausener Projekt beteiligt gewesen waren. Als besonders gelungen lobt er die Figur des Heiligen Josef, die der Hollenbacher Schreiner und Schnitzer Josef Eichner aus Lindenholz gezaubert hatte.

Obwohl Pfarrer Walter Hroß mindestens 25 000 Euro in seine Kapelle investiert hat, findet sich weder am Bauwerk selbst noch in den Erinnerungsbildern, die er verteilte, ein Hinweis auf den Stifter. Sein Kollege sei halt sehr bescheiden, meinte Pater Georg, "aber in Oberhausen werden sich auch kommende Generationen daran erinnern, dass es hier einmal einen Pfarrer Hroß gegeben hat".

Bürgermeister Fridolin Gößl und Altbürgermeister Xaver Schiele gratulierten zum gelungenen Werk. Unabhängig von der Stiftung könne man feststellen, dass Walter Hroß als Ruhestandspfarrer in der Gemeinde hohe Beliebtheit erreicht habe, meinen der Bürgermeister und der Ehrenbürger. "Tausend Mal Vergeltsgott" sagte Kirchenpfleger Heinrich Pettmesser im Namen der Kirchengemeinde. Der Heilige Josef gilt nicht nur als oft angerufener Patron der Zimmerleute, Handwerker und Holzfäller, er wird auch bei schweren Krankheiten und anderen Problemen angerufen. Der 19. März als Josefitag wird in Bayern beachtet und gepflegt. In der Schweiz und in Italien soll er wieder gesetzlicher Feiertag werden.