Oberdolling
Oberdollinger Jagdgenossen suchen Pächter

Gemeinschaftsrevier soll zum 1. April in neue Hände übergeben werden

17.01.2012 | Stand 03.12.2020, 1:56 Uhr

Oberdolling (ku) Die Festlegung der Modalitäten für die Neuverpachtung des Gemeinschaftsreviers zum 1. April 2012 stand im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung der Jagdgenossenschaft Oberdolling. Jagdvorsteher Sebastian Mederer sagte, dass die beiden bisherigen Jagdpächter Alfred Pschorn und Peter Smischek mitgeteilt hätten, dass sie zum 31.März nach Ablauf ihrer Pachtzeit das Revier zurückgeben.

Die anwesenden 29 Jagdgenossen gaben einstimmig ihr Votum für die Vorschläge der Vorstandschaft. Diese lauten im Einzelnen:

Die Jagd soll auf dem Wege der freihändigen Vergabe auf mindestens neun Jahre ohne Nachbieten und ohne die Bindung an das Höchstgebot verpachtet werden. Interessenten werden aufgefordert, Angebote schriftlich im verschlossenen Umschlag bis 3. März beim Jagdvorsteher abzugeben. Es sind zwei Pächter notwendig, denn die Grenze des Jagdreviers liegt mit 1024 Hektar über der gesetzlichen Grenze für nur einen Pächter. Die Vergabe erfolgt am Samstag, 10. März. Angebote nach dem geforderten Termin werden nicht mehr bei der Vergabe berücksichtigt. Unter- und Weiterverpachtungen sind nur mit Zustimmung der Genossenschaft möglich. Die Ausgabe von Begehungsscheinen ist Sache der zukünftigen Pächter, aber abzustimmen mit der Genossenschaft. Gewünscht wird noch ein jährliches Jagdessen oder ein geldwerter Ausgleich.

Darüber, ob die Pächter zu einem Wildschadensausgleich verpflichtet werden sollen, gab es eine längere Diskussion. Einige meinten, diese Bedingung könnte mögliche Interessenten von einer Angebotsabgabe abhalten, wenn die Höhe des Schadens nicht bekannt sei. Laut Mederer war er eher geringfügig.

Peter Smischek sagte auch im Namen seines Mitpächters Alfred Pschorn, dass sie beide mit dieser Jagd überlastet seien, denn jeder habe selber noch ein kleineres Revier zu betreuen. Mit der Regelung des Wildschadens sei man immer zurechtgekommen.

Mederer bedankte sich im Namen der Jagdgenossenschaft bei beiden. Sie hätten die Jagd gut betreut und gehegt und hinterließen eine gute Gemeinschaftsjagd. Im weiteren Versammlungsverlauf wurde noch beschlossen, die Jagdpacht wieder der Wegebaurücklage zuzuführen.

Außerdem gab der Jagdvorsteher den Antrag einiger Landwirte zur Beschlussfassung bekannt, ein kleineres Mulchgerät anzuschaffen. Die Antragsteller argumentierten, dass die größeren Betriebe bereits eigene Geräte hätten, aber die kleineren sich kein eigenes leisten könnten. Mederer hatte bereits ein Angebot eingeholt. Bei zwei Metern Arbeitsbreite liegen die Kosten bei rund 4500 Euro. Über die Anschaffung wurde länger diskutiert. Für die Jäger argumentierte Smischek, dass mit dem Abmulchen der Feld- und Wegränder dem Wild viel Lebensraum genommen werde. Gerade die wildwachsenden Pflanzen an den Rändern seien für Rebhühner, Fasane und Hasen lebenswichtig. Nachdem sich Lorenz Bauer bereit erklärte, das Mulchgerät unterzustellen und zu betreuen, wurde die Anschaffung beschlossen.

In seinem Rechenschaftsbericht erwähnte Mederer, dass ein neues Jagdkataster für 576 Euro angeschafft worden sei. Dies sei jährlich aktualisierbar. Feldwege seien mit 187 Tonnen Schotter für 1455 Euro auf Kosten der Gemeinschaft aufgeschottert worden. In diesem Jahr sollen bei einer Besichtigungsfahrt durch die Flur wieder die Ausbesserungswege festgelegt werden. Wer den Ausbau eines Feld- oder Waldweges wünsche, solle sich bei der Vorstandschaft melden.

Kassier Walter Weißberger gab einen ausführlichen Bericht über die Finanzen der Genossenschaft.

Bürgermeister Josef Lohr wiederholte seinen jährlichen Appell zum sorgsamen Umgang mit den gemeindeeigenen Feldwegen.