Jetzendorf
Nur zwei Politiker kamen mit dem Drahtesel

28.10.2010 | Stand 03.12.2020, 3:31 Uhr

Sie machen den Weg frei: Pfarrer Konrad Eder (vorne, v. l. n. r.), die Bürgermeister Richard Schnell (Jetzendorf) und Reinhard Heinrich (Reichertshausen), Planer Manfred Westermeier und Tobias Lindner vom Staatlichen Bauamt Ingolstadt durchschnitten das obligatorische Band am neuen Geh- und Radweg, der die beiden Gemeinden verbindet. - Foto: Ostermair

Jetzendorf (ost) Dem Geh- und Radweg, der entlang der Staatsstraße zwischen Jetzendorf und Reichertshausen entstanden ist, hat Jetzendorfs Pfarrer Konrad Eder im Beisein der Gemeinderäte beider Orte den kirchlichen Segen erteilt.

Um diesen Weg, der Jetzendorf und Reichertshausen verbindet, hat vor allem Jetzendorfs Bürgermeister Richard Schnell über Jahre hinweg hart kämpfen müssen, weil sich nötigen Grundstücksverhandlungen äußerst zäh gestaltet hatten. Wie Schnell vor der Segnung ausführte, könne man sich nun aber glücklich schätzen, diese zum Schutze der Fußgänger und Radfahrer sehr wichtige Wegstrecke einweihen zu können.

1,5 Kilometer lang ist die von Ingenieur Manfred Westermeier geplante Wegstrecke von Priel bis zur Gemeindegrenze Frechmühle, nur 500 Meter sind es von Frechmühle bis zum Wegeanschluss in Steinkirchen, auf der Reichertshausener Seite. Knapp 400 000 Euro wurden in diese Wegebaumaßnahme investiert, "aber es wurden erfreulicherweise 250 000 Euro Zuschussmittel zugesagt", so Schnell.

Dessen Reichertshausener Bürgermeisterkollege Reinhard Heinrich erinnerte daran, dass schon im November 2003 die Vereinbarung für diesen Wegebau von beiden Gemeinden unterzeichnet wurde. Die echte Bauzeit habe nur ein Jahr betragen. Besonderes Engagement für die Baumaßnahme auf der Reichertshausener Seite habe Gemeinderat Stephan Finkenzeller gezeigt, so dass auch mit den Grundstücksabtretern ein schnelles Einvernehmen erzielt wurde.

Weil Jetzendorf und Reichertshausen im Bereich Schule und Abwasser schon gut zusammenarbeiten, sei es auch wichtig, nun mit einem Geh- und Radweg verbunden zu sein. Nun sei sowohl das obere als auch das mittlere Ilmtal mit einem Geh- und Radweg vernetzt und man könne von Volkersdorf bis Rohrbach radeln, ohne groß mit dem Straßenverkehr in Verbindung zu kommen. Schnells Einsatz zugunsten der Radler und Fußgänger war Heinrich ein besonderes Kompliment wert.

Jetzendorfs Gemeindeoberhaupt schaut bereits in die westliche Richtung von Jetzendorf, denn wenn es gelingt, auch noch einen Geh- und Radweg von Volkersdorf nach Thalmannsdorf zu bauen, könne von dort aus Richtung Hilgertshausen in den Radlweg nach Tandern eingefädelt werden. Die Chancen für einen Weiterbau des Geh- und Radweges in Richtung Hilgertshausen beurteilt Tobias Lindner vom Staatlichen Bauamt in Ingolstadt für gar nicht schlecht.

Dass der nun eingeweihte Weg von Unfällen verschont bleibt, ist der ausdrückliche Wunsch von Pfarrer Konrad Eder, der mit dem Weg auch eine wichtige Verbindung für den Pfarrverband Jetzendorf-Steinkirchen sieht. Ein Weg sei schließlich auch ein biblisches Motiv. Er soll Menschen verbinden und ein noch engeres Zusammenwachsen könne auch dem Pfarrverband nicht schaden.

Zur offiziellen Eröffnung der Radlwegstrecke waren nur je ein Gemeinderat mit dem Drahtesel gekommen. Das waren Elisabeth Stocker (CSU Reichertshausen) und Walter Kraus (CSU Jetzendorf).