Nur von Einheimischen gestaltet

13.08.2007 | Stand 03.12.2020, 6:34 Uhr

Die Vermählung von Hopfen und Gerste wird beim Festumzug des Ehekirchener Hochzeitsfestes wieder symbolisch zwischen Gerstenbraut und Hopfenbräutigam geschlossen. - Foto: kx

Ehekirchen (kx) Im Rahmen des Ehekirchener Hochzeitsfestes wird sich am Sonntag, 2. September, ab 13.30 Uhr auch wieder der Festzug in Bewegung setzen. Etwa 800 Mitwirkende aus den 15 Ortsteilen stellen das Leben, "wia’s früher war auf’m Land", dar.

Wer weiß noch, wie man zwischen den beiden Weltkriegen auf dem Land gearbeitet hat? Da dieser Personenkreis immer kleiner wird, lässt der Heimatverein in Ehekirchen diese Zeit in seinem schon zur Tradition gewordenen Umzug, der in diesem Jahr aufgrund des runden 30. Hochzeitsfestes bereits nach zwei Jahren wieder stattfindet, lebendig werden.

Die wenigen, die noch wissen, was ein Gsodschneider ist und wie Heu, Getreide oder Kartoffeln geerntet wurden, werden sich in eine andere Zeit zurückversetzt fühlen. Die anderen, denen die Berufsbezeichnungen Torfstecher oder Feldgeschworene nichts sagen, können diese und andere frühere Handwerksberufe neben alten Dreschmaschinen, Schrannenwagen und Langholzfuhrwerken kennen lernen. Die ganz Kleinen können sich ein Bild davon machen, wie es früher in der Schule aussah und was man als Kind in der damaligen, fernseh- und computerlosen Zeit spielte.

Selbstverständlich fehlt auch nicht die gute alte Feuerwehr mit ihrer noch immer intakten alten Spritze. Insgesamt werden rund 28 Pferdegespanne und sogar ein Ochsengespann zu sehen sein.

Für die musikalische Umrahmung sorgen fünf Blaskapellen. Nach dem Umzug werden Kinder an der Neuburger Straße dem Brautpaar Volkstänze vorführen. Im Mittelpunkt des Umzuges stehen jedoch die Gerstenbraut und der Hopfenbräutigam, das Ehekirchener Hochzeitspaar, das unter einer sorgfältig geflochtenen Getreide- und Hopfenkrone die so genannte Bierhochzeit (Vermählung von Hopfen und Gerste) darstellt. Darüber hinaus ist auch ein Kammerwagen zu sehen, auf dem die Braut ihre Mitgift und Aussteuer zeigt.

Dieser Brauchtums-Umzug ist der Höhepunkt des Ehekirchner Hochzeitsfestes, das von Freitag, 31. August, bis einschließlich Sonntag, 2. September, im Ehekirchener Hochzeitsstadel veranstaltet wird. Alles dreht sich um die "gute alte Zeit", in der die noch zahlreich auf den bäuerlichen Anwesen tätigen Dienstleute Hof und Feld bestellten, wobei aus Sicht der Festveranstalter bei aller Mühsamkeit auch noch ein Stück Zufriedenheit und Frohsinn bei der Arbeit zu spüren war und sich nicht alles so sehr am Profit orientierte.

Während des Hochzeitsfestes wird heuer zum 25. Mal der von Georg Zett gestiftete "Hochzeitsfest-Wanderpokal" der Stockschützen ausgespielt. Veranstalter des Turniers, an dem sich 39 Mannschaften beteiligen, ist die Abteilung Stockschützen des FC Ehekirchen.

Eine zusätzliche Attraktion ist am Sonntag, 2. September, der Ehekirchener Bauern-, Handwerker- und Kleinkunstmarkt, der dieses Jahr zum zwölften Mal stattfindet. Hier wird die heimische Kartoffel ebenso dargeboten, wie Geräuchertes, Imkerhonig, Holzspielzeug, Heufiguren, Aquarellbilder und vieles mehr. Besonders stolz sind die Ehekirchener darauf, dass dieser Markt nur von Einheimischen gestaltet wird. Wichtig für diejenigen, die mit dem Auto kommen wollen: Es stehen genügend kostenlose Parkplätze zur Verfügung.