Mühlbach
Nur noch vier Parzellen

Mühlbacher sprechen sich bei Bürgerversammlung mehrheitlich für ein Feuerwehrhaus im neuen Baugebiet aus

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Um dieses Gebiet rechts der Straße ist bei der Bürgerversammlung heiß debattiert worden. In hinteren Bereich sollte nach dem Wunsch der Mühlbacher das neue Feuerwehrhaus gebaut werden, Auch der Spielplatz würde versetzt werden. ‹ŒFotos Kirschner

Mühlbach (khr) Der Standort für das neue Feuerwehrhaus und das geplante Baugebiet haben erwartungsgemäß im Mittelpunkt der Bürgerversammlung für die Dietfurter Ortsteile Mühlbach, Schweinkofen und Oedhof gestanden. Der Schweinkofener Ortssprecher Martin Schmid begrüßte zahlreiche Interessierte.

Er freute sich darüber, dass auch so viele Junge gekommen waren. Auch der Stadtrat war zahlreich vertreten. Nach dem allgemeinen Informationsteil durch Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) kam man gleich auf das geplante Baugebiet in Mühlbach zu sprechen. Links der Staatsstraße sind am Ortseingang aus Richtung Riedenburg kommend fünf Parzellen möglich. Derzeit befinden sich auf dem Areal der Kinderspielplatz sowie ein Holzlagerplatz.

Die Feuerwehr, die schon seit Längerem einen genehmigten Plan für einen Neubau am alten Standort hat, würde ebenfalls gerne auf einer der Parzellen bauen. Nachdem darüber bereits in der jüngsten Stadtratssitzung debattiert wurde, hatte man vereinbart, das Thema in der Bürgerversammlung auszudiskutieren.

Auf diese Ankündigung hin hatten sich die Mühlbacher intensiv darauf vorbereitet. Am Sonntag hatten sie sich bei einer Informationsveranstaltung über die Planungen informiert. Dabei hatte sich offenbar eine klare Mehrheit für ein Feuerwehrhaus auf einer der fünf Parzellen gefunden. Den Spielplatz hätten sie am liebsten beim neuen Gerätehaus und nicht am Mühlbach neben dem jetzigen Standort des alten Feuerwehrhäuschens. Das könnte man als Gemeinschaftsraum etwa für Schulungszwecke oder auch vom Obst- und Gartenbauverein und zu anderen Zwecken nutzen, brachte Ortssprecher Johannes Seelus (FW) die vorwiegende Meinung der Mühlbacher vor. Mit diesen Überlegungen sei auch eine Aufwertung der somit noch vier möglichen Bauplätze verbunden, die dann größer werden könnten. Diese Überlegungen würden zudem einen attraktiveren Zuschnitt der Parzellen erlauben. Auch die Zufahrt zum Baugebiet war ein Thema und die Erschließungsstraße. Seelus bat darum, die neuen Überlegungen eingehend und sachlich zu diskutieren. Trotz vorliegender Baugenehmigung und Förderbescheid sei es der Wunsch der Dorfbewohner, die Entwürfe nochmals zu überdenken. Bislang habe man mit dem Bau des Gerätehauses noch nicht beginnen können, da die Hochspannungsleitung auf dem Areal erst in dieser Woche abgebaut wurde. Dass in der jüngsten Stadtratssitzung, in der es eigentlich nur um den Beschluss einer Satzung zur Schaffung eines kleinen Baugebiets in Mühlbach ging, keiner Hurra geschrien habe, so Seelus, sei ihm klar.

Die Rathauschefin merkte zunächst an, dass sie bei kurzfristig einberufenen Dorfversammlungen, in denen es um städtische Themen gehe, dafür plädiere, dass auch Vertreter der Stadt eingeladen würden. Sicherlich könne der Vorentwurf noch geändert werden. Braun wies allerdings ausdrücklich darauf hin, dass damit ein kompletter Bauplatz entfalle. Sie empfinde das als Verschwendung von kostbarem Bauland angesichts der enormen Nachfrage nach Bauplätzen. "Innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre gibt es keine Möglichkeit mehr, Bauplätze auszuweisen", merkte sie an. Potenzielles Bauland stehe entweder nicht zum Verkauf oder befinde sich in der Naturparkzone. Auch die Verschiebung des Ortsschildes und die Ausfahrt sowie die Drosselung des Tempos von Autofahrern waren Themen. Da es sich um eine Staatsstraße handelt, sei eine Verschiebung nur dann möglich, wenn eine beidseitige Bebauung vorliege. "Beim Ortsschild wird es keine Ausfahrt geben", so die Bürgermeisterin, die sich schon mehrfach bei der Regierung erkundigt hatte.

Stadträtin Ilse Werner (CSU) wies darauf hin, dass die meisten Stadträte von dem Vorstoß der Feuerwehr völlig überrascht wurden. Dennoch müsse man in dieser Angelegenheit weiterkommen. "Es sollte nicht der Eindruck erweckt werden, dass der Stadtrat den Mühlbachern hier ein Modell überstülpen möchte. Mich reut zwar der eine Bauplatz, aber die Dorfgemeinschaft sollte sich nicht auseinanderdividieren", so Werner. Ein Bürger wies darauf hin, dass die Planungen noch unter Bürgermeister Franz Stephan begonnen hätten. Erste Planungen habe das Wasserwirtschaftsamt gekippt. Das neue Baugebiet sei erst jetzt ins Gespräch gekommen.

Braun sagte, dass es sich bei den Planungen nur um einen Vorentwurf handle. In naher Zukunft werde die Stadt die notwendigen Minimalmaße für den Neubau des Feuerwehrhauses einholen, damit Fördergelder fließen können. Zudem werde man das zuständige Ingenieurbüro mit der Alternativplanung betrauen und über die neuen Pläne im nächsten Jahr im Stadtrat beraten. Auch die Zu- und Ausfahrt zum neuen Wohngebiet würden erörtert, erklärte Braun.