Mühlried (SZ) Schnelligkeit, Teamgeist und Konzentrationsfähigkeit – das sind einige der wichtigsten Eigenschaften, die Feuerwehrleute mitbringen sollten. Am Wochenende zeigten junge Aktive aus dem ganzen Landkreis beim elften Kreisjugendfeuerwehrtag, dass sie es draufhaben.
Mitglieder von 14 verschiedenen Feuerwehren aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sind nach Mühlried gekommen, um ihr Können im Wettkampf unter Beweis zu stellen. Trotz des großen Ehrgeizes, zu gewinnen, sollte dabei der Spaß nicht zu kurz kommen. Diese Meinung teilt auch der Schrobenhausener Bürgermeister Karlheinz Stephan. Bevor am Samstagnachmittag der Startschuss für den Orientierungsmarsch durch Mühlried fällt, wünscht er den Jugendfeuerwehren nicht nur Erfolg im Wettbewerb, sondern vor allem auch ganz viel Spaß. Außerdem spricht er ihnen sein Lob aus. „Ich kann es nur immer wieder betonen: Ganz, ganz großen Respekt! Im Notfall lasst ihr alles stehen und liegen, um dem Nächsten zu helfen.“
Wer sich unter dem Orientierungsmarsch einen gemütlichen Spaziergang vorstellt, bei dem man mal eben die Ortschaft erkundet, der liegt falsch. Vielmehr handelt es sich bei diesem Marsch um eine Art Schnitzeljagd quer durch Mühlried. Ausgestattet werden die Jugendfeuerwehren mit einem Lageplan, auf dem zehn verschiedene Stationen eingezeichnet sind. Doch damit noch nicht genug: Nicht nur die einzelnen Stationen müssen die Jugendlichen finden, sondern auch noch knifflige Fragen zu Mühlried beantworten. Zum Beispiel müssen sie herausfinden, in welchem Garten sich ein ganz bestimmtes Vogelhäuschen befindet. Da kommt sogar so mancher Jugendwart ins Schwitzen. Eines ist sicher – nach dem Orientierungsmarsch kennen sich die Feuerwehrmänner und -frauen in Mühlried auf jeden Fall aus.
Auch die Aufgaben, die die Jugendlichen an den einzelnen Stationen absolvieren müssen, haben es in sich. Gefragt sind Geschicklichkeit, Schnelligkeit und Teamgeist. An der ersten Station müssen sich fünf junge Retter in einer Reihe aufstellen. Nach dem Startsignal dreht sich der erste fünfmal um die eigene Achse und muss dann, so schnell es geht, Hitzeschutzkleidung anziehen. Damit rennt er zu einem Feuerwehrschlauch, um diesen anzukuppeln. Zuguterletzt muss die Hitzeschutzkleidung wieder abgelegt werden. Nach dem Abklatschen mit dem Teamkollegen ist der nächste in der Reihe dran.
Abwechslungsreich sind die einzelnen Aufgaben auf jeden Fall. Unter lautstarken Anfeuerungsrufen der Jugendwarte müssen die Jugendlichen ihre Fähigkeiten zum Beispiel auch noch im Sackhüpfen oder im Wassertransport unter Beweis stellen. Allerdings: Normales Sackhüpfen war Kreisjugendfeuerwehrwart Jürgen Schreier und seinem Stellvertreter Christian Haas wohl zu einfach. Die beiden wollen in ihrer Version vom Sackhüpfen sehen, wie gut die Jugendfeuerwehren im Team arbeiten können. Deswegen werden jeweils fünf Jugendliche mit einem Gurt miteinander verbunden. Das steigert den Schwierigkeitsgrad, denn wenn einer aus der Gruppe das Gleichgewicht verliert, fällt das ganze Team um.
Nach dem aufregenden und anstrengenden Orientierungsmarsch versammeln sich alle, um gemeinsam an einem ökumenischen Gottesdienst teilzunehmen. Im Anschluss daran dürfen sich die jungen Feuerwehrleute beim Abendessen stärken. Danach haben sie die Möglichkeit, den Tag gemütlich bei Musik und mit alkoholfreien Cocktails ausklingen zu lassen. Dieser Aspekt liegt vor allem Schreier am Herzen. Er selbst engagiert sich seit 2000 in der Aktion Disco-Fieber und möchte, dass diese Initiative trotz des Todes ihres Gründers Toni Euba erhalten bleibt.
Am Sonntag müssen die Jugendfeuerwehren im Spiel ohne Grenzen ein weiteres Mal ihr Können unter Beweis stellen. Vor der anschließenden Siegerehrung gibt es für Interessierte an der Grundschule Mühlried eine Vorführung der Feuerwehr Schrobenhausen.
