Nur einer wünscht sich keine Stichwahl

26.02.2008 | Stand 03.12.2020, 6:06 Uhr

Pfaffenhofen (PK) Muss Bürgermeister Hans Prechter in die Stichwahl, kann seine CSU ihre Vormachtstellung im Stadtrat behaupten oder die politische Konkurrenz zulegen? Bis Sonntag um 18 Uhr werden die Wähler diese Fragen beantwortet haben, alle Mandate, Ämter, aber auch Denkzettel sind dann verteilt.

Vor fast genau sechs Jahren, am 3. März 2002, hatte Bürgermeister Hans Prechter allen Grund zum Strahlen: Mit 52,6 Prozent der Stimmen blieb ihm eine Stichwahl erspart, seine vier Gegenkandidaten landeten abgeschlagen auf den Plätzen.

Keine Stichwahl: Ob Hans Prechter auch am kommenden Sonntag seinen Wählerinnen und Wählern für die Wiederwahl und seinen Konkurrenten wie 2002 für ihren fairen Wahlkampf danken kann, ist allerdings sehr fraglich. Der seit 1990 amtierende Rathauschef hat nicht nur gegen einen Kandidaten mehr zu kämpfen, sondern auch mit dem frischen Wind, den vor allem sein SPD-Herausforderer Thomas Herker in den Wahlkampf 2008 gebracht hat.

Frech und selbstbewusst präsentiert sich der 29-Jährige als "Macher" mit Managerqualitäten, der "30 plus x" im ersten Wahlgang schaffen möchte. Ob allerdings der "Power-Wahlkampf" der letzten Wochen ausreicht, Herkers kommunalpolitische Unerfahrenheit und auch Unbekanntheit auszugleichen, wird sich zeigen. Klaus Herber holte 2002 als amtierender SPD-Fraktionschef 17,9 Prozent, ein für SPD-Verhältnisse respektables Ergebnis, das Herker erst einmal toppen muss, um Hans Prechter in die Stichwahl zu zwingen.

In die Stichwahl mit Hans Prechter will aber auch Albert Gürtner von den Freien Wählern, der seinen zweiten Anlauf als Bürgermeisterkandidat nimmt. Er musste sich 2002 mit 17,6 Prozent auf dem dritten Platz hinter Klaus Herber einreihen. Auch Gürtner war damals als kommunalpolitischer "Nobody" angetreten, er kann sich also mit sechs Jahren Stadtratserfahrung und "seinem" MTV Pfaffenhofen im Rücken, dessen Vorsitzender er ist, Hoffnungen machen, am Sonntag zuzulegen. Entscheidend dafür wird allerdings sein, ob es ihm im eher ruhigen FW-Wahlkampf gelungen ist, sich im von SPD-Seite hoch gepushten Duell "Prechter-Herker" als ernst zu nehmende Alternative zu positionieren.

Für ein möglichst gutes Ergebnis ihren Listen kämpfen Monika Schratt (Grüne), Johann Buska (FUW) und Franz Niedermayr (FDP). Monika Schratt, die sich mit Roland Dörfler wieder bei der Landrats- beziehungsweise Bürgermeisterkandidatur abwechselt, muss sich am 2002-Ergebnis ihres Stadtratskollegen – Dörfler schaffte 7,2 Prozent – messen lassen. Johann Buska wird versuchen, sich im dritten Anlauf nach 1996 (3,34 Prozent) und 2002 (4,6 Prozent) erneut zu verbessern und Franz Niedermayr dürfte daran gelegen sein, das FDP-Ergebnis von 2002 (3,83 Prozent) mehr oder weniger deutlich aufzustocken.