Langenmosen
Nur eine kurze Verschnaufpause

11.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:21 Uhr

Viele Langenmosener kamen zur Bürgerversammlung, um von Thomas Hümbs (mit Mikrofon) alles Wesentliche zu erfahren und Antworten auf drängende Fragen zu erhalten. - Foto: Ahle

Langenmosen (ca) Die Gemeinde Langenmosen wird weiterhin massiv in die Kanalisation investieren müssen, kündigte Bürgermeister Thomas Hümbs bei der Bürgerversammlung an. Mehr als 100 Zuhörer informierten sich aus erster Hand über die Gemeindepolitik.

Stolz verkündigte Bürgermeister Hümbs, dass man 2009 die 1500-Einwohner-Marke geknackt habe. Zuzüge und immerhin wieder 18 Geburten sorgten für den nötigen Schwung. Acht Eheschließungen und zwölf Todesfälle seien ferner zu vermelden. Dank der überdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen (618 000 Euro im Jahr 2009) weise Langenmosen trotz hoher Investitionen einen gesunden Gemeindehaushalt aus, so Hümbs. Die Gemeinde liege im Landkreisvergleich bei der Steuerkraft fast ganz vorne. Einer Rücklage in Höhe von 1,1 Millionen Euro stünden Schulden in Höhe von 365 000 Euro gegenüber. Die Pro-Kopf-Verschuldung betrage demnach 250 Euro und liege weit unter dem Landesdurchschnitt.

Etliche Kanalstränge sowie die Kläranlage habe die Gemeinde in den vergangenen Jahren auf Vordermann gebracht. 2010 gönne man sich nicht zuletzt wegen der laufenden Erschließung des Gewerbegebiets eine Verschnaufpause. 2011 müsse man aber wieder tätig werden und neben der Kanalsanierung in der Sankt-Andreas-Straße, die Ertüchtigung des Vorfluters Launergraben und den Einbau eines Sandfangs in der Kläranlage in Angriff nehmen. Die anfallenden Kosten werde die Gemeinde auch wieder an die Anschließer umlegen müssen, kündigte Hümbs an.

Schülerzahl steigt

73 Schüler besuchen die Grundschule im Schulverband mit Berg im Gau und Brunnen (Umlage 1000 Euro pro Kind), 35 Schüler die Hauptschule in Schrobenhausen (1302 Euro pro Kind). Infolge der Sanierung des Hauptschulgebäudes werde sich diese Zahl allerdings wohl verdoppeln, bedauerte Hümbs.

Die Anfragen und Hinweise der Bürger beantwortete der Bürgermeister direkt, versprach aber, sämtliche Wortmeldungen auch in einer der kommenden Gemeinderatsitzungen auf die Tagesordnung zu setzen.

Erst wenn das Ergebnis der landesweiten Machbarkeitsstudie in Sachen DSL vorliege, könne die Gemeinde über die weitere Vorgehensweise entscheiden, erklärte Hümbs einem Bürger. Derzeit sei die Gemeinde mit der Funktechnik von m-vox zwar gut ausgerüstet, erklärtes Ziel sei aber, Festnetz-DSL anzubieten. Einen Zeitfahrplan dafür gebe es derzeit aber noch nicht.

Starke Geruchsemissionen im Umfeld des Bauwagens in Winkelhausen beklagte ein weiterer Bürger. Hümbs versprach, das Gespräch mit den Jugendlichen zu suchen.

Eine Verbesserung der Trinkwasserversorgung für die Neubürger im Gewerbegebiet forderte ein anderer. Hümbs versprach, sich der Sache anzunehmen. Wegen des derzeitigen Frosts sei aber ein direkter Anschluss nicht möglich.

Neues Müllkonzept

Veränderungsbedarf habe das 2009 gegründete Müllforum aufgezeigt, erläuterte das Koordinatorenteam des Landkreises, Willi Riß und Rudolf Rothe, den derzeitigen Stand bei der Entwicklung eines gemeinsamen Müllkonzepts. Seit Juli treffe sich ein Kreis aus etwa 60 Bürgern, Bürgermeistern, Experten und der Verwaltung zu Arbeitskreissitzungen.

Service und Kundenfreundlichkeit aber auch ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis seien hier oberstes Gebot. Deshalb analysiere man auch die Entsorgungsstrukturen benachbarter Landkreise. Nach Ablauf des unlängst verlängerten Vertrages mit dem Dualen System Deutschland könnten ab 2012 Veränderungen vom Kreistag beschlossen und umgesetzt werden.