Diepoldshofen
Nur Eigenbedarf

50-Meter-Windrad in Diepoldshofen

30.06.2015 | Stand 02.12.2020, 21:08 Uhr

Diepoldshofen (udp) Drei mögliche Standorte für Windenergieanlagen sieht eine entstehende Standortanalyse für die Gemeinde Waidhofen (Landkreis Schrobenhausen) vor. Der hiesige Gemeinderat beschloss nun, den Flächennutzungsplan zu ändern und die drei Gebiete darin zu erfassen.

Außerhalb dieser Flächen darf künftig kein Windrad gebaut werden.

Interessant ist das vor allem für einen Bauherrn, der auf einem Grundstück in Diepoltshofen – also in unmittelbarer Nähe zum Landkreis Pfaffenhofen – eine Kleinwindkraftanlage für den Eigenverbrauch errichten möchte. Er plant eine Anlage mit einer Gesamthöhe (einschließlich Rotorblättern) von 49,5 Metern. Über dieses konkrete Vorhaben abgestimmt wird allerdings erst in einer der kommenden Gemeinderatssitzungen, da der Bauherr vorher noch fehlende Unterlagen nachliefern musste, berichtete Bürgermeister Josef Lechner. Aussicht auf Erfolg dürfte der Antragsteller dennoch kaum haben, denn die Fläche, auf der er sein Windrad bauen möchte, liegt nicht in einem der bei der Standortanalyse ermittelten Gebiete.

Als Beurteilungsgrundlage für die Standortanalyse diente dem Planungsbüro Ecker damals übrigens die Errichtung von Windkraftanlagen mit einer Höhe von 133,5 Metern. Das beantragte Windrad wäre mit knapp 50 Metern jedoch erheblich niedriger. „Die Standortanalyse könnte dahin gehend überarbeitet werden, dass zusätzlich auch Windenergieanlagen mit einer Höhe von 50 Metern mit einbezogen werden“, berichtete Josef Lechner dem Gremium. „Als die drei Standorte ermittelt wurden, war die 10-H-Regelung ein Kriterium, das andere war ja die Höhe“, sagte Herbert Ehrmeier (FW), „das würde doch bedeuten, dass es für Windräder, die nur 50 Meter hoch sind, vielleicht noch ganz andere Standorte geben würde.“ „Theoretisch ja“, antwortete Lechner, „aber dann müssten wir eine neue Standortanalyse machen.“

Vor allem eine „zugepflasterte“ Landschaft befürchteten die Gemeinderäte – und, mit der Genehmigung des Windrades einen Präzedenzfall zu schaffen. Wobei es ja eigentlich schon das wäre, was unter dezentraler Energieerzeugung zu verstehen wäre, gab Bernhard Reitberger (CSU) zu bedenken. Einerseits sei es natürlich ehrbar, wenn jemand diesbezüglich etwas unternehme, antwortete der Waidhofener Bürgermeister umgehend. Dennoch sollten Windräder nicht kreuz und quer im Gemeindegebiet errichtet werden.