Ingolstadt (rl) Nur einem Zufall ist es wohl zu verdanken, dass das Körnermagazin an der Esplanade am Donnerstagabend nicht erheblich beschädigt wurde.
Wäre die Feuerwehr, die gerade nach einer Fehlalarmierung auf dem Rückweg ins Feuerwehrhaus war und beim Körnermagazin Rauch aufsteigen sah, nicht so schnell an Ort und Stelle gewesen, wäre das Körnermagazin, das wenige Tage zuvor zusammen mit der danebenstehenden Geschützremise vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof als Baudenkmal eingestuft worden war, vermutlich in seiner Substanz erheblich angegriffen worden.
Wie Einsatzleiter Thomas Woltz von der Berufsfeuerwehr auf Anfrage sagte, stand eine zwischen dem Körnermagazin und der Geschützremise befindliche alte Werkstätte (sie steht nicht unter Denkmalschutz) lichterloh in Flammen, als die Feuerwehr anrückte. „Wir waren sehr, sehr früh dran“, so Woltz. So habe verhindert werden können, dass die Flammen auf die anderen Gebäude übergriffen.
Das Feuer ging laut Hans-Peter Kammerer, Sprecher des Polizeipräsidiums in Ingolstadt, von einer Matratze aus. Es gebe Hinweise darauf, dass das offen zugängliche Gebäude von Personen aus dem Obdachlosenmilieu genutzt worden sei. Das Feuer könnte durch eine brennende Zigarette ausgelöst worden sein. Anhaltspunkte für eine vorsätzliche Brandstiftung gebe es nicht, so Kammerer. Der finanzielle Schaden hält sich mit rund 1000 Euro in Grenzen.
Um die beiden historischen Industriegebäude schwelt seit 2010 ein Rechtsstreit zwischen der Stadt und dem Eigentümer, der JKV-Immobilienverwaltung des Unternehmers Jürgen Kellerhals, der die Gebäude abreißen lassen wollte. Vor wenigen Tagen hat der Verwaltungsgerichtshof aber deren Denkmalwürdigkeit bestätigt.
