Roth
Nur dem Tor geht die Luft aus

18.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr

Vorbei mit der sonntäglichen Beschaulichkeit: Der Challenge führt durch die Innenstadt. - Foto: Tschapka

Roth (HK) Ruhig und beschaulich geht es sonntags auf dem Rother Marktplatz zu. Jeden Sonntag? Nein. Gestern führte zum ersten Mal ein Teil der Challenge-Laufstrecke mitten durch die Rother Altstadt.

Der Grund: Die Stadt Roth feiert ihren 950. Geburtstag und zu diesem Anlass wurde die Marathonstrecke kurzerhand verlegt. Nach der Runde um den Stadtbrunnen liefen die Athleten unter tosendem Beifall auf den Kugelbühlplatz, wo der 40. Kilometer der Marathonstrecke angeschrieben stand, der sie noch zwei Kilometer vom Ziel im Rother Stadtgarten trennte.

 
Die einen nahmen die lautstarken Willkommensrufe und das nicht minder leisere Vuvuzela-Getröte mit stoischer Mine auf, andere hatten ein breites Grinsen im Gesicht und klatschten die Zuschauer am Rand begeistert ab. Dem Publikum gefiel es jedenfalls ausnahmslos, denn die Stadt Roth richtete zur Feier des Tages ein besonders familienfreundliches Stimmungsnest auf dem Marktplatz ein, komplett mit Hüpfburg, professioneller Moderation und allem, was sonst noch dazu gehört.

Dennoch blieb der eine oder andere Tisch leer. Die vielen Stimmungsnester im Landkreis, an denen man den Challenge live erleben kann, schienen die Massen auseinander zu ziehen. Aber die Anwesenden machten dafür umso mehr Krach, genauso wie auch die brasilianische Trommlergruppe, die für jeden Triathleten begeistert trommelte. Die Schülerband RoseS präsentierte derweil ihre Popsongs auf der Bühne. Später trat dann die Band Sunrise auf, die jede Menge Rockklassiker zum Besten gab.

Das leibliche Wohl kam in der gesamten Innenstadt auch nicht zu kurz, viele Buden standen dicht an dicht. Riesenjubel ertönte, als die ersten Läufer endlich kamen. Wie alle passierten sie auf dem Kugelbühlplatz ein aufblasbares Tor der Sparkasse. Zwischenzeitlich ging dem Tor allerdings die Luft aus und die Helfer mussten die schlaffe Gummihülle in die Höhe halten, damit die Top-Athleten nicht hängenblieben. Es dauerte nicht lange, dann war das Portal wieder prall mit Luft gefüllt und konnte erneut ohne fremde Hilfe stehen.

Die Sonne schien gnadenlos herab, deshalb waren die Schattenplätze schnell belegt. Und wer keinen kühlen Sitzplatz mehr ergattern konnte, suchte sich ein schattiges Plätzchen an einer Häuserwand. Nur die Triathleten durften sich keine Pause im Schatten gönnen. Dafür wartete der nächste Versorgungspunkt gleich neben der Sparkasse, wo sie sich noch einmal Wasserflasche oder -schwamm schnappten, um auch noch die letzen zwei Kilometer durchzuhalten.

Nach der Altstadtschleife mussten die Athleten nur noch die Mühlgasse entlang, dann auf die Gartenstraße, durch die sie schon einmal in die andere Richtung gelaufen waren, nach dem Espan die Hilpoltsteiner Straße kreuzen, und schon waren sie auf der Zielgeraden, die im Stadtgarten endet. Dort warteten noch viel mehr jubelnde Menschen auf sie.