Wolnzach
Nur 42 Stimmen mehr

Sabrina Schmalhofer gewinnt Wahl der Hallertauer Hopfenkönigin vor Evi Eisenmann Kathrin Obermeier ist Prinzessin

18.08.2016 | Stand 02.12.2020, 19:24 Uhr

Foto: Karin Trouboukis

Wolnzach (SZ) Die Zitterpartie ist vorbei - für die Veranstalter, die heuer um ihre Wahl bangten und für die dann doch drei Kandidatinnen. Am Ende einer spannenden Wahlnacht stehen Sabrina Schmalhofer als Hopfenkönigin, Eva-Maria Eisenmann als Vizekönigin und Kathrin Obermeier als Hopfenprinzessin fest.

So knapp war es selten und es entschieden tatsächlich nur 42 Stimmen darüber, wer das Diadem der Hopfenkönigin nun für ein Jahr tragen darf: Mit 1156 Stimmen gewann die hitzige Wahlnacht in der brüllend heißen Wolnzacher Volksfesthalle die Kandidatin, die sich schon frühzeitig angemeldet hatte, nämlich die 21-jährige Sabrina Schmalhofer aus Obersüßbach, Siegelbezirk Mainburg. Auch für Eva-Maria Eisenmann (Siegelbezirk Pfaffenhofen) waren diese 42 Stimmen ganz entscheidend, denn sie machten die 20-Jährige zur Vizekönigin - von einer Niederlage allerdings wollte am Abend wirklich niemand sprechen.

Und hier kommt dann auch die Dritte im Bunde ins Spiel, die mit 19 Jahren jüngste Bewerberin, Kathrin Obermeier aus Sallingberg bei Siegenburg. Sie hatte es nach dem ersten Wahlgang nicht in die zweite Runde geschafft, allerdings muss dazu eines festgehalten werden: Auch schon im ersten Durchgang lagen alle drei Kandidatinnen eng beieinander - Beleg dafür, dass das Publikum allen drei Mädchen das zutraute, wofür sie sich auf die Bühne gestellt hatten: Hopfenkönigin zu werden.

Drei Mädchen, drei Stimmungslagen - und am Ende wurden sie alle drei getragen von der Überzeugung, dass sie doch alle irgendwie Siegerinnen sind. Das zeigte ihnen der frenetische Applaus des Publikums, das sie alle drei feierte. Und so kam es, dass dieser Wahlabend zum Spiegelbild dessen wurde, was sich schon im Vorfeld abgezeichnet hatte: Es war ein Auf und Ab der Gefühle. Denn auf das Bangen um die Wahl, die lange Zeit infrage stand, nachdem sich zunächst nur eine Kandidatin angemeldet hatte, folgte die freudige Erkenntnis, dass es nun plötzlich drei mehr als geeignete Bewerberinnen gab, die die Wahl eben deshalb erneut zur Qual machten.

Ein Wechselbad der Gefühle erlebten auch die Kandidatinnen selbst: zittrige Aufregung vor der ersten Vorstellung, Erleichterung, als alle drei sich gut und überzeugend präsentiert hatten - und dann ein erneutes Aufkochen der Emotionen, als Moderator Alexander Nadler das Ergebnis des ersten Wahldurchgangs bekannt gab und damit den Namen der Bewerberin mit den wenigsten Stimmen nannte: Kathrin Obermeier präsentierte sich tapfer, obgleich ihr die Enttäuschung anzumerken war. Dann aber siegte ganz schnell wieder ihre spritzige Lebensfreude: Zusammen mit dem Sänger An.DE alias Andreas Pauly aus Niederlauterbach sang sie als frischgebackene Hopfenprinzessin gar im Duett - und das nicht nur sehens-, sondern auch wirklich hörenswert.

Währenddessen herrschte in der Auszählkabine direkt neben der Bühne erneut hektische Betriebsamkeit - und heuer war die Genauigkeit der Marktmitarbeiter sehr gefragt. Denn die Kartenhäufchen mit den Startnummern 1 für Sabina Schmalhofer und 2 für Evi Eisenmann wuchsen praktisch parallel - und da war schon klar, dass das heuer eine enge Partie werden würde. Und tatsächlich: Am Ende blieb es bei besagten 42 Stimmen Unterschied, die Sabrina Schmalhofer ihren Kindheitstraum erfüllten. "Ich kann es gar nicht glauben", sagte sie überwältigt, während sie zusammen mit Vizekönigin Evi Eisenmann und Prinzessin Kathrin Obermeier mit Glückwünschen überhäuft und von ihren Vorgängerinnen, Hopfenkönigin Anna Roßmeier, Vizehopfenkönigin Helena Kreitmair und Hopfenprinzessin Julia Mehrl, gekrönt wurden.

Überwältigt von diesem Wahlabend waren nicht nur sie, sondern auch ein besonderer Gast des Abends: Ulrike Scharf (CSU), Staatsministerin für Umwelt und Verbraucherschutz, war auf Einladung des Landtagsabgeordneten Karl Straub (CSU) gekommen - und direkt aus dem Urlaubsflieger gestiegen nach Wolnzach gefahren. "Das hier ist das Herz der Hallertau", genoss sie den Abend voller bayerischer Herzlichkeit und Traditionen. "Das muss man einmal erlebt haben", hatte Straub ihr gesagt. Jetzt hat die Ministerin das Wolnzacher Volksfest erlebt - und ganz offensichtlich sehr genossen.