Hitzhofen
Null Euro Schulden pro Bürger

Aber: Baulandentwicklung bereitet der Gemeinde Hitzhofen große Probleme

08.10.2012 | Stand 03.12.2020, 0:59 Uhr

Hitzhofen (jte) Rechenschaft über die zurückliegenden Monate sowie die Planungen der Gemeinde für das kommende Jahr standen im Mittelpunkt der Bürgerversammlung in Hitzhofen. Bürgermeister Andreas Dirr konnte sich über einen guten Besuch freuen.

Seinem Bericht zufolge bewältigt die Gemeinde dieses Jahr einen Gesamthaushalt von 5,2 Millionen Euro, davon 2,1 Millionen Euro im Vermögenshaushalt und 3,1 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt. Das stellt den niedrigsten Haushalt der vergangenen fünf Jahre dar, was auf fehlende Investitionen zurückzuführen ist.

Die freiwillige Feuerwehr Hitzhofen-Oberzell erhält einen Mannschaftstransportwagen, und die Hofstettener Wehr konnte einen Anbau und die Sanierung ihres Bodens im Feuerwehrhaus fertigstellen.

Die geplanten 1,4 Millionen Euro für die Entwicklung von neuen Baugebieten wurden noch nicht investiert, da sich die Verhandlungen für den „Sonnenhang“ noch hinziehen und eine Stellungnahme des Landratsamtes zum Immissionsschutz noch aussteht. Deshalb sieht die Finanzsituation der Gemeinden auch so gut aus, da die geplante Kreditaufnahme von 950 000 Euro nicht notwendig wird, wie Dirr erläuterte.

Die Pro-Kopf-Verschuldung beim derzeitigen Einwohnerstand von 2802 liegt aktuell bei null Euro. Bei einer planmäßigen Abwicklung des Haushalts wären es 331 Euro gewesen. Dirr erwähnte, dass der Landesdurchschnitt gleich großer Gemeinden bei 679 Euro liege.

Der Geburtenrückgang geht auch an der Gemeinde Hitzhofen nicht vorbei. Im laufenden Jahr gab es erst 17 Geburten zu verzeichnen, davon nur zwei in Hofstetten. Die Kinderkrippe ist sehr erfolgreich angelaufen, inzwischen werden 23 Kinder betreut. Auch die Mittagsbetreuung für die Grundschulkinder wird laut Dirr immer begehrter und stößt langsam an ihre Grenzen. Die Kinderkrippe und die beiden Kindergärten belasten das Gemeindebudget mit 270 000 Euro, und für die Schulverbände werden 124 000 Euro aufgewendet. Die Kreisumlage schlägt im Gemeindehaushalt mit 812 000 Euro zu Buche.

Dirr sieht in der Baulandentwicklung in Hitzhofen große Probleme: Im Norden grenzt das Wasserschutzgebiet der Eichstätter Gruppe an, das Abwasser darf nur noch im Trennsystem abgeleitet werden, einige Grundbesitzer wollen jedoch Flächen dafür nicht abtreten.

Zu einer geplanten Windenergieanlage zwischen den beiden Orten wurde die Meinung der Bürger eingeholt. Bei der Umfrage waren 88 Prozent dafür.

Die geplante Änderung im ÖPNV mit einem Tarifsystem nach „Waben“ benachteiligt laut Dirr die Gemeinde stark, da an der „Gabel“ ein kurzes Stück durch das Gemeindegebiet Gaimersheim gefahren werden muss. Dadurch müssen Gemeindebürger zwei Waben mehr bezahlen als zum Beispiel Fahrgäste aus Lippertshofen. Der Wertstoffhof öffnet ab 2013 auch am Mittwoch zwischen 16 und 17 Uhr, gab Dirr bekannt.

Großen Ärger und Schaden gibt es wegen Vandalismus in Hitzhofen. So wurde der Glasvorbau an der Rückseite der Turnhalle – trotz Sicherheitsglas – gewaltsam eingeschlagen. Am Feuerwehrhaus wurde ein Nussbaum schwer beschädigt, und in die Hütte der Bogenschützen wurde eingebrochen. Gegen die noch unbekannten Täter werde mit aller Härte strafrechtlich vorgegangen.