Nürnberger Flughafen wartet auf Startsignal

Airport erwartet kein Hochfahren an Ostern, hofft aber auf Ferienflieger rund um Pfingsten

19.02.2021 | Stand 23.09.2023, 17:07 Uhr
Gähnende Leere herrscht derzeit meist auf dem Rollfeld des Flughafen Nürnberg. −Foto: Karmann, dpa

Nürnberg - "Entspannt abheben" lautet das Motto des Nürnberger Flughafens.

Doch so entspannt wie momentan hat sich der Dürer-Airport den Betrieb sicherlich nicht vorgestellt. Gerade einmal eine Passagiermaschine hebt an diesem Samstag nach Istanbul ab.

Derzeit überwiegt am Airport noch die Skepsis im Hinblick auf einen baldigen Neustart auf dem Rollfeld. "Ostern wird wahrscheinlich noch nicht viel passieren. Wir hoffen jetzt ganz stark auf Pfingsten", sagt Flughafen-Sprecher Christian Albrecht auf Anfrage. Pünktlich zum Beginn der Pfingstferien wollten Airlines wie "Corendon" wieder verstärkt mit Ferienfliegern von Nürnberg etwa auf die griechischen Inseln oder an das türkische Mittelmeer abheben.

Die aktuelle Flaute auf dem Rollfeld sorgt hinter den Kulissen für Stress. Dementsprechend groß ist kürzlich die Freude über die Nachricht aus Berlin gewesen, dass sich der Bund an der Hälfte der Kosten für den Notbetrieb am Nürnberger Flughafen beteiligt, der sich zu gleichen Teilen im Besitz von Stadt und Freistaat befindet.

"Der Pandemie-bedingte Passagierrückgang hat den Nürnberger Flughafen massiv getroffen und erhebliche finanzielle Einbußen verursacht", hatte Thorsten Brehm, Nürnberger SPD-Fraktionschef und Mitglied im Aufsichtsrat des Albrecht-Dürer-Airports, nach der guten Nachricht gesagt. Trotz des geringen Flugverkehrs hätte die Rollbahn in Nürnberg geöffnet bleiben müssen, um beispielsweise Ambulanzflüge durchzuführen oder die Rückkehr von Reisenden zu ermöglichen. Ursprünglich hätten diese Vorhaltekosten durch die Eigentümer des Flughafens, die Stadt Nürnberg und der Freistaat, übernommen werden müssen. Die jetzige Einigung siehe nun vor, dass Bund und Länder den Flughäfen gemeinsam helfen. "Wenn der Bund die Hälfte der Kosten übernimmt, entlastet das die Stadt erheblich und gibt uns für den Haushalt mehr Spielraum", freut sich Brehm.

"Wir sind rund um die Uhr da. Auch in schwierigen Zeiten", sagt Flughafen-Sprecher Albrecht zur aktuellen Situation. Erst kürzlich sei eine Maschine mit 14 Tonnen Corona-Schnelltests an Bord in Nürnberg gelandet. Die Ware hatte ein fränkisches Medizintechnik-Unternehmen in China bestellt. Auch mit anderen Aktionen versucht der Flughafen bei der Bekämpfung der Pandemie zu helfen. Kürzlich hat der Airport das Klinikum Nürnberg mit Gummibärchen in Flugzeugform überrascht, um dem Krankenhauspersonal eine kleine süße Freude zu machen. Apropos Freude: "Unser oberstes Ziel ist es, bald Menschen wieder in den Urlaub fliegen zu können", gibt Albrecht unumwunden zu. Er hofft darauf, dass Ferienflüge mit Hilfe von lückenlosen Schnelltests bald ohne Quarantäne möglich sind.

Einen Vorteil scheint die Krise für die Reisenden zu haben. Die Airlines wollen die Ferienhungrigen offensichtlich mit günstigen Preisen und großzügigen Stornierungsmöglichkeiten locken. "Sogar die von Last-Minute-Angebote erleben gerade jetzt nach Corona wieder eine Renaissance", sagt Albrecht und verweist auf die immer längere werdende Liste an Reisezielen.

DK

Nikolas Pelke