Notwendiger Gipfel

Kommentar

07.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:49 Uhr

Willkommen in der Hölle - das Motto der flammenden Proteste beim G 20-Gipfel in Hamburg ist Programm. Drinnen am Verhandlungstisch tobt Donald Trump, kämpft gegen Freihandel, Klimaschutz und eine multilaterale offene Welt.

Draußen auf der Straße wütet der schwarze gewalttätige Mob gegen das vermeintliche Unrecht in der Welt, gegen die Reichen und Mächtigen.

Hass, Gewalt und Zerstörung anstelle eines legitimen friedlichen Protests - für diese Schneise der Verwüstung gibt es keinerlei Rechtfertigung. Den Polizeikräften sei Dank, dass hier noch Schlimmeres abgewendet wurde. Nicht sie haben Grenzen überschritten, sondern die linksextremen Provokateure und Gewalttouristen.

Mag die Gewalt auch einen Schatten auf das Treffen werfen, so ist es allein schon ein Erfolg, dass dieser Gipfel stattgefunden hat. Die erste Begegnung zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und US-Präsident Donald Trump macht Hoffnung, dass Fortschritte bei der Krisenbewältigung in Syrien, der Ukraine und eine gemeinsame Linie gegenüber Nordkorea möglich werden können. Dass es weder beim Klimaschutz noch beim Freihandel eine Wende Trumps geben wird, war bereits im Vorfeld klar. Doch zeigt die Geschlossenheit der großen Mehrheit der G 20-Staaten, dass es kein Zurück geben wird, weder eine Abkehr vom Pariser Klimaabkommen noch eine Welle des Protektionismus.

Sicher hat sich Bundeskanzlerin Merkel ihren Gipfel anders vorgestellt, ohne den unberechenbaren und widerspenstigen Gast aus Washington und ohne brennende Luxuskarossen auf der Elbchaussee. Doch wenn der Gipfel von Hamburg dazu beiträgt, dass ein weltweiter Handelskrieg nur ein Stück unwahrscheinlicher wird, dann war es schon ein nicht zu unterschätzender Erfolg.