Zum Bericht „Endlich um Fusion bemühen!“ (EK vom 9./10. Februar):
Als Schüler des Musiknetz e. V. habe ich den Bericht über den jährlichen Zuschussantrag „meiner“ Musikschule, der im Stadtrat behandelt wurde, mit Interesse wie Verwunderung gelesen.
Mit Neugierde suchte ich Argumente, warum die eine Musikschule jährlich 76 700 Euro Zuschuss erhält, während das Musiknetz sich mit 5000 Euro glücklich schätzen darf. Ich fand jedoch nur ein einziges Argument für die unterschiedliche Gewichtung. Dem Stadtkämmerer sei die Musikschule ist auf die hohe Förderung angewiesen. Würde die Stadt aussteigen, dann drohe der Kollaps. Ja, das ist natürlich ein sehr schwerwiegender Grund.
Doch mir als Leser bleibt es weiterhin unklar, warum öffentliche Mittel dafür überhaupt verteilt werden, und noch dazu so ungleich? Zudem ist meine Verwunderung über die Aussage, „der Zuschuss über 5000 Euro war ein Wahlgeschenk und sollte nun wieder auf 3500 Euro zurückgefahren werden“ groß. Eine Debatte, ob der Zuschuss nun jährlich, oder „damit da mal a Ruh' ist“ (Max Pfuhler), alle drei Jahre beantragt werden soll, klingt in meinen Ohren fremdartig und seltsam.
Auch der Satz „die sollen sich endlich um eine Fusion bemühen“, hört sich eher nach einem „Sochara“ wie nach Zukunftsmusik an. Denn Fakt ist: Beide Musikschulen haben sich intensiv damit auseinandergesetzt. Nur darf klar sein, nicht was für die eine Musikschule gut ist, ist für die andere billig! Oder glauben Sie, geschätzter Leser, es lassen sich Angestellte und Freiberufler mal eben so in einen Topf werfen und daraus wird nach längerem Weichkochen ein musikalischer Leckerbissen? Für eine Fusion braucht es erst mal Akzeptanz der beiden Musikschulen füreinander. Denn eine jede Schule ist mit seinem eigenen Konzept erfolgreich. Und ist dieser erste Schritt getan, kann man aufeinander zugehen und versuchen, zusammenzufinden.
Ein positiver Startschuss dafür wäre, dass die Stadt Eichstätt endlich Mitglied beim Musiknetz e. V. wird. Dadurch wird jeder Musikschule nach Außen hin die gleiche Wertschätzung zu Teil.
Oliver Haugg, Eichstätt
