Kösching
Noroviren: 15 weitere Kinder krank

04.03.2010 | Stand 03.12.2020, 4:12 Uhr

Kösching (DK) Noch keine Entwarnung gibt es nach dem Noroviren-Alarm an der Köschinger Realschule: Gestern sind weitere 15 Kinder an Brechdurchfall erkrankt. Damit steigt die Zahl der höchstwahrscheinlich mit dem hoch ansteckenden Norovirus infizierten Schüler und Lehrer auf 75.



"Am Donnerstagmorgen haben die Eltern von 15 Schülern bei uns angerufen und ihre Kinder krank gemeldet", teilte gestern Rektor Bernhard Buchhorn auf Anfrage des DONAUKURIER mit. Die Symptome seien die gleichen wie bei den in der Nacht zum Mittwoch erkrankten 50 Schülern und zehn Lehrern: Brechdurchfall. Laut Buchhorn, der den Anstieg der Krankheitsfälle als "moderat" bezeichnet, sind viele Klassen von der Infektion betroffen. Das gehe von der fünften bis zur zehnten Jahrgangsstufe.

Wie der Schulleiter weiter informierte, seien die am Mittwoch erkrankten Kinder und Jugendlichen "auf dem Weg der Besserung". So viel er wisse, seien auch die Symptome bei den zehn Lehrern abgeklungen, sagte Buchhorn und fügte leicht schmunzelnd an: "Manche möchten schon wieder unterrichten. Sie müssen aber wegen der Ansteckungsgefahr noch diese Woche zu Hause bleiben." Er rechne damit, dass fast alle der wahrscheinlich mit dem Norovirus infizierten Schüler und Lehrer nächste Woche wieder in die Schule gehen. Buchhorn: "Kinder stecken diese Krankheit sowieso schnell weg."

Auch der Leiter des zuständigen Eichstätter Gesundheitsamts, Dr. Ronald Meersteiner, geht davon aus, dass die meisten der betroffenen Kinder und Erwachsenen am Montag wieder gesund sind. Die Krankheit dauere rund drei Tage. "Der Norovirus kommt schnell und geht auch schnell wieder vorbei", so der Amtsarzt lapidar. Meersteiner ist sich ziemlich sicher, dass es sich bei den Durchfallerkrankungen in Kösching um Infektionen mit Noroviren handelt. Das zeigten unter anderem die Symptomatik und der Verlauf der Krankheit.

Endgültige Gewissheit über die Ursache soll ein Labortest bringen. "Die Stuhlproben werden derzeit noch ausgewertet", informierte Meersteiner. Er hofft, dass das Ergebnis am heutigen Freitag vorliegt. Ihm sei nichts bekannt, dass weitere so genannte Gemeinschaftsunterkünfte wie Schulen oder Kindergärten in Kösching und im ganzen Landkreis Eichstätt von so vielen Krankheitsfällen betroffen wären, sagte Meersteiner. Falls mehr als zwei Menschen in einer Gemeinschaftsunterkunft durch Keime krank geworden seien, müsse das Gesundheitsamt informiert werden. Nur vereinzelt träten momentan Darmerkrankungen durch Noroviren auf.

"Wir haben derzeit keine Anhäufung von Norovirenfällen in den Kliniken Kösching und Eichstätt", bestätigte Lorenz Meier, der Pressesprecher der Kliniken im Naturpark Altmühltal, gestern die Aussagen Meersteiners. Nur wenige Patienten seien infiziert – "aber keine Kinder".

Weil an der Realschule Kösching zehn Lehrer krank sind, fallen laut Rektor Bernhard Buchhorn momentan einige Stunden aus. Der größte Teil des Unterrichts könne aber durch Vertretungsstunden anderer Lehrer stattfinden. "Sie müssen jetzt mehr arbeiten", sagte Buchhorn. Er betonte: "Wir halten alle zusammen."