Ingolstadt
Nordwest: Großprojekt im BZA

12.07.2017 | Stand 02.12.2020, 17:48 Uhr

Ingolstadt (sic) Im industriell geprägten Bezirk Nordwest mit seiner dichten Wohnbebauung ist vieles ein, zwei Nummern größer als in anderen Vierteln. Oder auch mal drei Nummern. Denn die Expansion des Audi-Werks und des Güterverkehrszentrums schreitet weiter kräftig voran.

Zugleich erfordert der akute Wohnraummangel konsequentes Bauen in weite Höhe. Wie das aussieht, kann man demnächst im Nordwesten besichtigen. An der Stinnesstraße entstehen voraussichtlich bis zu 700 Wohneinheiten in mindestens 23 Meter hohen Häusern. Als Abrundung der Stadtgrenze sind dem Bebauungsplan zufolge zweigeschossige "Riegelbauten" vorgesehen, die auch Lärm von der neuen Siedlung fernhalten sollen. Ein Baufeld ist für den sozialen Wohnungsbau reserviert. Und der gewaltigen Veränderungen nicht genug: Wie bereits angekündigt, wird der Spielpark Nordwest an der Gaimersheimer Straße verlegt. Komplett. Auf die Freifläche zwischen Stinnes-, Hans-Stuck- und Furtwänglerstraße. So ist das im Nordwesten.

Am heutigen Donnerstag hat der Bezirksausschuss Nordwest (Beginn der Sitzung 19.30 Uhr im Stadtteiltreff Piusviertel) den Bebauungsplan auf dem Tisch. Die Mitglieder diskutieren darüber, Besucher können Fragen stellen. Es gebe eine Menge zu besprechen, kündigt der BZA-Vorsitzende Johann Lang an. So sei der Lärmschutz bei den Planungen ein komplexes Thema gewesen. Und: "Es kommt eine sehr hohe Bebauung." Bis zum Limit: Das liegt bei 23 Metern - so hoch, wie Feuerwehrleitern reichen. Baue man darüber hinaus verlange der Brandschutz ein zweites Treppenhaus. "Aber das nimmt natürlich Platz weg." Der Wohnungsbau in die Höhe sei "ein allgemeiner Trend, dem man sich nicht mehr verschließen kann", so Lang, schließlich gelte es, den Flächenverbrauch zu reduzieren. "Und da bleibt eben nur noch die Höhe."

Die Wohntürme werden wohl Schatten auf die Besucher der Landsgartenschau 2020 werfen. "Denn das Gelände ist nur zehn Meter weg - gleich gegenüber."

Ob diese weitere intensive Verdichtung dem Piusviertel guttut, wagt Lang nicht zu bewerten. "Wir kümmern uns lieber um das Drumherum. Wir kommentieren besser nicht, ob diese Art der Bebauung sozial verträglich ist. Dafür ist unser BZA eine Nummer zu klein."

Und dass etwas zu klein ist, kommt im Ingolstädter Nordwesten wirklich nicht oft vor.