"Nomadenclans" begeben sich auf Abenteuersuche

27.05.2008 | Stand 03.12.2020, 5:53 Uhr

Auch wenn sie in die Fußstapfen von Nomaden treten wollten, ließen die Jugendlichen moderne Sicherheitsstandards wie das Tragen von Reitkappen nicht außer Acht. - Foto: oh

Bieswang (EK) Feuer aus Steinen schlagen, aus selbst gebrannten Tonschüsseln essen und viele Stunden auf dem Rücken der Pferde durchs Land ziehen. Vier Buben und 15 Mädchen probierten für mehrere Tage ein Nomadenleben aus.

Dabei erlebten die Kinder und Jugendlichen zwischen acht und 14 Jahren viele Abenteuer, die sie nach Ochsenhart und Gören führten. Ausgangspunkt war der Reiterhof Rosenhof e.V. von Sabine Dier in Bieswang, die für die Touren verantwortlich war.

Durch tiefe Wälder

Die Reise ging durch tiefe ursprüngliche Wälder, über Felder und Wiesen, und die Wanderer mussten dabei Regen und Hitze trotzen. Abwechselnd wurden die neun gut ausgebildeten Reittherapiepferde des Rosenhofes von den Kindern geritten und geführt. Am Ende des ersten und dritten Tages, die recht kräftezehrend waren, kamen die Kinder erschöpft, aber glücklich und stolz in den jeweiligen Lagern an. Dort wurden die Kinder vom Naturpädagogen und Wildnistrainer Hartmut Rieck, der die Natur- und Wildnisschule Natur- und Wildnisleben in Ingolstadt leitet, in das Gemeinschafts- und Lagerleben der Nomaden, wie man die wandernden Naturvölker nennt, eingeführt.

"Clangruppen" waren für die im Lager notwendigen Aufgaben zuständig. Sie machten und hüteten das Feuer, versorgten die Pferde, kochten das Essen, hielten das Lager in Ordnung und holten Wasser. Fünf reiterfahrene Helfer betreuten die Kinder in den Clans und begleiteten die "Nomaden" auf ihren Touren. Eine Lagerköchin sorgte gemeinsam mit den jeweiligen Clangruppen für das leibliche Wohl der Lagergemeinschaft.

Das Feuer war wie in "alten Zeiten" der Mittel- und Treffpunkt des Lagers, um das herum Geschichten über Leben des Nomadenkindes "Adlerauge" erzählt wurden und die Kinder ihre eigenen Schüsseln brannten, um daraus essen zu können.

Erschöpft, aber glücklich

Ausritte um Gören und ein Ausflug zum Schutzhüttenbauen führten in den Wald. Auch wenn die Kinder nach diesen vielen Eindrücken erschöpft wieder mit den Pferden im Rosenhof ankamen drückten ihre strahlenden Augen tiefe Zufriedenheit aus. Von einigen Kindern wurde sogar der Wunsch geäußert, diese Nomadenreise nächstes Jahr über eine Woche anzubieten, da sie viel zu kurz gewesen sei.

Dieses einzigartige Angebot für Kinder, das Reiten und Wildniscamp miteinander verbindet, war für Sabine Dier und Hartmut Rieck ein erster Probedurchgang, um fest zustellen wie dieses Abenteuer angenommen wird.

Entstanden ist die Idee, als Sabine Diers Tochter Barbara auf der von Natur- und Wildnisleben im letzten Sommer durchgeführten Karpatenreise dabei war und in mehreren längeren Gesprächen ihr Wunsch entstand, Kindern mit dem Reiterlebnis neue und tiefere Erfahrungen in Verbindung mit Tier und Reiter in der Natur zu ermöglichen und dies mit dem Wissen über das Leben der Nomaden und Naturvölker im Einklang mit der Natur zu verbinden.

Infos zu weiteren Angeboten zu Wildniscamps und -kursen gibt es bei Hartmut Rieck, Brunnenreuther Weg 21, 85051 Ingolstadt, Mobil: (01 60) 1 08 05 79, Mail: wildnis-leben@web.de , Web: www.natur-und-wildnisleben.de. Infos zu Reittherapeutischen Kursen auch in den Ferien am Rosenhof e.V. in Bieswang, Rosengasse 24 91788 Pappenheim-Bieswang gibt es bei Sabine Dier, (0 91 43) 84 04 49; die E-Mail-Adresse: rosenhof.bieswang@gmx.net.