Pörnbach
Noch Platz für viel mehr Schätze

Gemeinde Pörnbach springt bei zweiter Gruppe der Kinderkrippe Schatzkisterl finanziell in die Bresche

11.07.2014 | Stand 02.12.2020, 22:28 Uhr

Pudelwohl fühlen sich die Kinder im Alter bis drei Jahre im Pörnbacher Schatzkisterl. Ob die Krippe, die unter privater Trägerschaft steht, die beiden Gruppen aufrechterhalten kann, ist mittelfristig nicht ganz sicher. Momentan melden sich gerade zu wenig Kinder für die Betreuung an - Foto: Vogl

Pörnbach (PK) Die Kinderkrippe Schatzkisterl in Pörnbach, die von einer privaten Trägerin betrieben wird, bleibt bis auf weiteres zweigruppig bestehen. Die Gemeinde will an der zweiten Gruppe festhalten und übernimmt vorläufig das finanzielle Defizit.

Es mag auf den ersten Blick erstaunen: In Zeiten, wo andere Gemeinden ihre Krippengruppen stetig aufstocken müssen, geht in Pörnbach von den Anmeldezahlen her der Trend gerade von zwei zu einer Krippengruppe nach unten. Wie Bürgermeister Helmut Bergwinkel (FUW) betont, sei dies jedoch nur ein völlig normaler Durchhänger und mit den üblichen Geburtenschwankungen zu erklären.

Ein Blick zum großen Nachbarn Reichertshofen mag dies verdeutlichen. Die rund 8000 Einwohner starke Marktgemeinde hat derzeit 48 Kinder in vier Krippengruppen untergebracht. Der kleine Nachbar Pörnbach hat nur ein Viertel der Einwohner: nämlich knapp über 2000 – und bislang trotzdem zwei Krippengruppen. „Als die Bedarfsermittlung stattfand, hatten wir gerade zwei geburtenstarke Jahrgänge“, sagt Bergwinkel. Darum sei die Krippe auch zweigruppig angelegt worden. Jetzt wendet sich das Blatt gerade ein wenig. Die Kinder werden weniger, die zweite Krippengruppe überflüssig.

Trotzdem soll sie nicht aufgegeben werden. Die Pörnbacher möchten vielmehr gegen den aktuellen demografischen Trend an der zweiten Gruppe festhalten. „Die Krippe soll weiterlaufen wie bisher“, versichert der Bürgermeister. „Nur mit einem noch besseren Betreuungsschlüssel.“ Darüber hinaus will der Rathauschef einige Hebel in Bewegung setzen, um zusätzliche Kinder im Alter bis drei Jahre ins Schatzkisterl zu locken.

Bergwinkel hat bereits Kontakt mit anderen Gemeinden aufgenommen. Nur haben die Nachbarn Reichertshofen und Rohrbach bislang auch noch Luft bei ihren eigenen Krippen, berichtet er. Er will weiterhin auf Firmen zugehen, für deren Mitarbeiter die Kinderbetreuung in Pörnbach interessant sein könnte. Auch auf dem Neubaugebiet an der Münchner Straße ruht Hoffnung: Die Gemeinde rechnet mit einem weiteren Zuzug von jungen Familien. „Eine große Stärke unserer Krippe ist die Flexibilität, gerade für Schichtarbeiter,“ sagt der Rathauschef.

Trägerin Susanne Franke erläutert dies noch. „Bei uns ist es wirklich möglich, sozusagen in Wechselschicht zu buchen. Zum Beispiel eine Woche vormittags und eine Woche nachmittags.“ Dann gebe es noch Eltern, die gerade während der Spargelsaison eine höhere Betreuungszeit bräuchten, danach aber wieder weniger Stunden buchen möchten. Auch das ist kein Problem für Susanne Franke und ihr insgesamt fünfköpfiges Team.

Begonnen hatte Franke im September 2013 mit einer Krippengruppe. Aufgrund der großen Nachfrage konnte sie im März schon die zweite Gruppe eröffnen. Sollte es nun aber keine weiteren Anmeldungen geben – für Januar sind momentan zwölf Kinder im Schatzkisterl – müsste Franke die zweite Gruppe wohl schließen. Und einen Teil ihrer Mitarbeiter entlassen. Aber wir machen auf alle Fälle weiter“, versichert sie, „notfalls eben auch eingruppig“. Unterstützung bekommt sie dabei auch von den Eltern. Dieses sind begeistert von der Betreuung im Schatzkisterl – und hoffen, dass es so weitergehen kann wie bisher.