Noch keine Lösung für den "Schwarzbau"

02.02.2009 | Stand 03.12.2020, 5:14 Uhr

Große Ehre für den SV Oberstimm: Vorsitzender Johann Eder (Mitte mit Urkunde) konnte sich über die Silberne Raute für den Verein freuen, die von BLV-Funktionär Andreas Gegg (Zweiter von links) überreicht wurde. Auch einige Gründungs- und Vorstandmitglieder sowie die Vereinsjubilare stellten sich bei der Jahresversammlung mit Bürgermeister Herbert Nerb (Dritter von rechts) zum Erinnerungsbild auf. - Foto: Schmidtner

Oberstimm (smd) Der Ärger des SV Oberstimm mit seinem seinerzeit vom Landratsamt gestoppten Bau eines Umkleideraums beim Sportplatz schwelt weiter. Das Thema kam jetzt bei der Jahresversammlung wieder auf den Tisch. Bohrende Fragen gingen an Manchings Bürgermeister Herbert Nerb.

Die Vereinsseele kocht angesichts dieser Hängepartie allmählich über. "Wir sind doch hinters Licht geführt worden!", so eines der Mitglieder auf der Hauptversammlung. Erst habe es geheißen, der Plan sei von der Marktgemeinde genehmigt worden, dann habe sich herausgestellt, dass dies nicht stimmte, und "zum Schluss müssen wir die Mauern gar noch abreißen", so die Befürchtung. "Wer ersetzt denn dem Verein die entstandenen Kosten", wurde in der Runde weiter gefragt.

Bürgermeister Herbert Nerb verwahrte die Gemeinde gegen den Vorwurf, der Plan sei von ihr genehmigt worden. Die Marktgemeinde habe zwar seinerzeit keine Einwände gehabt, das habe aber noch lange nicht geheißen, dass hier eine Baugenehmigung erteilt worden sei. Hierfür sei ausschließlich das Landratsamt Pfaffenhofen zuständig. Der voreilige Baubeginn sei also eindeutig als Schwarzbau einzustufen gewesen.

Ohne Versprechungen zu machen, erklärte Nerb, dass in dieser Angelegenheit ein Weg mit allen Betroffenen gefunden werden müsse. Auf ein Wie wollte er sich nicht festlegen. Den Vorwurf der "Mauschelei", der ebenfalls aus den Vereinsreihen kam, wollte sich Nerb ebenfalls nicht machen lassen: "Wir versuchen mit dem Landratsamt, dem gemeindlichen Bauamt und dem Verein, uns in der gesetzlichen Bandbreite zu bewegen, um eine Lösung zu finden."

Beschwerden gab es aus den Reihen der Mitglieder auch über den Trainingsplatz des Vereins bei der Barthelmarkt-Rennwiese, der einem Acker gleiche. Generell wurde nochmals auf die fehlenden Toiletten beim Fußballplatz hingewiesen. Es sei ein Ärgernis, dass die Akteure, insbesondere die Kinder, im Falle eines Falles stets über die Straße zum Schulbau laufen müssten.

Doch neben dieser sehr emotional geführten Diskussion gab es aber auch noch einige Regularien, darunter auch ein besonders erfreulicher Punkt: Der Ehrenbeauftragte des Bayerischen Fußballverbandes, Andreas Gegg, verlieh dem Verein zum zweiten Mal die Silberne Raute des BFV für die Sport übergreifenden Angebote, die weit über die originären Vereinsaktivitäten hinausgehen.

Vorsitzender Johann Eder bedankte sich für die seltene Auszeichnung und erwähnte in seinem Jahresbericht die Vielzahl der Freizeitmöglichkeiten die die sechs Hauptabteilungen und elf Unterabteilungen böten. Es werde aber immer schwieriger, so Eder, die Angebotspalette finanziell zu schultern. Ein großes Manko sei, dass der Verein bei den Räumlichkeiten für seine Aktivitäten stets auf die Marktgemeinde, die Schule und das Pfarramt angewiesen sei, weil keine einzige Einrichtung in Besitz des SV Oberstimm sei.

Eine Urkunde erhielt zum Abschluss der Versammlung für 50 Jahre Vereinstreue Sebastian Schweiger. Die Ehrennadel in Gold bekam Günter Reichler. Die Nadel in Bronze bekamen Anneliese Niedermeier, Irene Gampl, Angelika Harag, Erich Hundertpfund und Robert Rank, in Silber ging sie an Katharina Schweiger, Kurt Kisewetter und Holger Hauk.

Für 25 Jahre Vereinstreue wurden Elisabeth Haser, Maria Silberhorn, Wolfgang Dorner, Antonia Hederer, Brigitta Plischke und Hermine Mindum geehrt. Für ihre ehrenamtliche Tätigkeit wurden Heinz Haser, Ronald Veith, Denny Thiel und Ulrike Gigl mit Urkunden belohnt. Zu Ehrenmitgliedern wurden die Gründungsmitglieder Peter Falkenburger, Anton Frühtrunk und Franz Haberzettl ernannt.