Joshofen
Noch ist nichts verloren

Jonas Zeller und die SpVgg Joshofen-Bergheim stehen vor zwei entscheidenden Partien

25.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:22 Uhr
Weiter auf Verfolgung eingestellt: Jonas Zeller (rotes Trikot) und die SpVgg Joshofen-Bergheim sind an diesem Sonntag in Echsheim zu Gast. −Foto: Lüger, DK-Archiv

Joshofen - Der erste Dämpfer ließ nicht lange auf sich warten: Durch ein Remis beim Tabellenletzten, dem SV Wagenhofen-Ballersdorf, ließ die SpVgg Joshofen-Bergheim gleich zum Auftakt des Re-Starts wichtige Zähler im Aufstiegsrennen liegen.

 

Um den eigenen Ambitionen gerecht zu werden, müssen jetzt Punkte her. Einfacher gesagt als getan, schließlich wartet im kommenden Spiel mit dem SV Echsheim-Reicherstein ein mindestens genauso ambitionierter Gegner. Anpfiff in Echsheim ist am Sonntag um 15 Uhr.

Mehr als zehn Monate sind seit dem letzten Spieltag der Kreisklasse Neuburg im November 2019 vergangen, doch am vergangenen Wochenende begann die so lang herbeigesehene Fortsetzung des Ligabetriebs. Ungeachtet aller Ergebnisse und entgegen einiger Befürchtungen gelang es allen Mannschaften, den geltenden Hygienemaßnahmen Rechnung zu tragen und am Spieltag teilzunehmen. Besonders erfreulich verlief das Wochenende für den FC Rennertshofen, der mit einem Sieg gegen den SV Steingriff nicht nur selbst seine Arbeit erledigte, sondern auch von den Fehlern der Konkurrenz profitierte. Weil Hauptverfolger Klingsmoos im Spitzenspiel gegen Echsheim-Reicherstein den Kürzeren zog und auch die SpVgg Joshofen-Bergheim nicht gegen Wagenhofen gewinnen konnte, stockten die Rennertshofener ihre Führung auf fünf Punkte auf.

In der unteren Tabellenhälfte setzte der FC Ehekirchen mit seinem Sieg gegen den BSV Neuburg ein Ausrufezeichen und verschaffte sich ebenfalls fünf Zähler Abstand auf den Relegationsrang. Dass im Abstiegskampf noch nichts entschieden ist, zeigte Schlusslicht SV Wagenhofen mit seinem Remis gegen die SpVgg. Nur noch drei Punkte fehlen dem aktuellen Meister der A-Klasse Neuburg nun zum rettenden Ufer, auf den Relegationsplatz sind es gar nur zwei Zähler.

Des Wagenhofeners Freud, des Joshofeners Leid. Während das Unentschieden am vergangenen Wochenende dem Aufsteiger so richtig Auftrieb im Kampf um den Klassenerhalt gab, kann sich die SpVgg Joshofen-Bergheim mit dem gewonnenen Punkt so gar nichts kaufen. Im Gegenteil: Spitzenreiter Rennertshofen liegt bereits sechs Zähler vor der Spielvereinigung. "Klar, das ist natürlich ein ungünstiger Auftakt. Wir müssen aber auch zugeben, dass sich Wagenhofen dieses Unentschieden verdient hat. Noch ist nix verloren, denn jetzt stehen uns zwei entscheidende Wochen bevor", erklärt Spielertrainer Jonas Zeller.

Zwei Wochen mit zwei ausgesprochen knackigen Gegnern. Zuerst geht es an diesem Sonntag gegen den drittplatzierten SV Echsheim-Reicherstein, sieben Tage später ist dann Spitzenreiter Rennertshofen zu Gast. Zeller sieht das als tolle Chance: "Wenn wir diese beiden Spiele gewinnen, sind wir voll dabei. Dann ist auch Rennertshofen wieder in Reichweite. Das ist unsere Denkweise. "

In der anstehenden Partie trifft der Joshofen-Trainer an der Seitenlinie auf einen alten Bekannten: Co-Trainer Alexander Gerbl kennt Zeller aus der gemeinsamen Zeit beim FC Ehekirchen. Er schätzt seinen ehemaligen Teamkollegen und stuft dessen Zusammenarbeit mit Cheftrainer Tobias Luderschmid hoch ein: "Unter ihrer Leitung ist Echsheim in der Defensive sehr gut organisiert. Verbunden mit ihrem kleinen, engen Spielfeld macht sie das schwer überwindbar. "

Offensiv überzeugte die Luderschmid-Truppe Zeller zunächst nicht, doch dann kam der vergangene Sonntag: "Dass sie gleich fünf Tore gegen Klingsmoos machen, kam für mich sehr überraschend, das hätte ich ihnen so eigentlich nicht zugetraut. Aber da sieht man eben, dass sie sich auch im Spiel nach vorne enorm gesteigert haben. "

Selbst wenn in der Partie ein weitaus spielstärkerer Gegner als Wagenhofen zu erwarten ist, sieht Zeller eine ähnliche Ausgangslage: "Wir werden wahrscheinlich wieder viel Ballbesitz haben und Echsheim wird versuchen, kompakt zu stehen und schnell umzuschalten. " Nervosität verspürt der Trainer bezüglich der wegweisenden Partie in Sachen Aufstieg nicht: "Wir fahren sicher nicht nach Echsheim, um uns über das schöne Wetter zu freuen. Natürlich wollen wir aufsteigen und das ist eine gute Möglichkeit, das zu zeigen. Nach der für uns schweren Hinrunde ist es sowieso ein Segen, noch im Rennen um die zwei oberen Plätze dabei zu sein. "

Nach der langen Wartezeit bis zur Fortsetzung der Liga habe der Fußball im Verein noch einmal eine höhere Wertigkeit bekommen, wie Zeller meint. "Fußball hilft in dieser trüben Zeit, um abzuschalten. Es bestand ja bei vielen die Angst, dass einige Spieler während der Zwangspause merken, dass es auch ohne Fußball geht. Bei uns ist das genaue Gegenteil der Fall: Wir haben den Fußball noch mehr zu schätzen gelernt, was an den vielen Leuten im Training zu sehen ist. Eine einfache, aber doch so wichtige Erkenntnis. "

Der Spieltag: SV Klingsmoos - SV Holzheim; SV Echsheim-Reicherstein - SpVgg Joshofen-Bergheim; FC Rennertshofen - SV Münster; SV Straß - FC Ehekirchen II; SV Steingriff - SV Grasheim; SC Ried - SV Wagenhofen-Ballersdorf (alle 15 Uhr); BSV Neuburg - BSV Berg im Gau (16.30 Uhr).

DK

Ludwig Degmayr