Obereichstätt
Noch ist etwas Sand im Getriebe

Fußball-Frauen des FV Obereichstätt bauen dennoch ihre Tabellenführung in der Landesliga Nord aus

25.03.2012 | Stand 03.12.2020, 1:40 Uhr

Trotz klarer Kräfteverhältnisse muss sich der FVO (vorne Christine Fichtner) gegen den Schwabthaler SV enorm reinhängen.

Obereichstätt (EK) Mit einem ungefährdeten 3:0 (1:0)-Heimsieg über den Schwabthaler SV haben sich die Frauen des FV Obereichstätt am Samstag erfolgreich aus der Winterpause zurückgemeldet. Noch steckt beim Spitzenreiter der Fußball-Landesliga Nord aber auch etwas Sand im Getriebe.

„Es ist unvorstellbar, wie viele Chancen wir leichtfertig vergeben haben“, sagte FV-Trainer Helmut Heindl kritisch, aber dennoch zufrieden nach dem Spiel. „Wichtig sind vor allem die drei Punkte.“ Mit dem sechsten Sieg im sechsten Heimspiel haben die Obereichstätterinnen nicht nur ihre Tabellenführung souverän verteidigt, sondern sie sogar minimal ausgebaut. Durch das 0:2 im Verfolgerduell zwischen dem TSV Frickenhausen und dem ETSV Würzburg II beträgt der Vorsprung auf Rang zwei mittlerweile vier Punkte.

An einen möglichen Durchmarsch in die Bayernliga denkt beim FVO aber noch niemand. „Wir werden weiterhin nur von Spiel zu Spiel denken“, bremst Heindl die Euphorie. „Die harten Partien stehen uns ja noch bevor.“ Bereits am kommenden Samstag sind die Obereichstätterinnen bei der Zweitliga-Reserve des ETSV Würzburg (2.) zu Gast. Und bis dahin gilt es noch ein paar Baustellen zu beseitigen. Allen voran die Chancenverwertung muss noch besser werden. Gegen den Mitaufsteiger aus Bad Staffelstein verpasste es die Heindl-Elf vor rund 50 Zuschauern frühzeitig für klare Verhältnisse zu sorgen.

Der Reihe nach ließen Torjägerin Barbara Eichhorn (14., 23.), Christine Fichtner (24.) und Christina Pröll (39.) den letzten Willen vermissen, ehe der FVO dann doch zu einem psychologisch günstigen Zeitpunkt noch die Führung erzielte. Den bis dahin schönsten Spielzug der Partie über Angela Pfaller und Fichtner vollstreckte Eichhorn in der 45. Minute eiskalt zum 1:0.

Nach dem Wechsel drängte Obereichstätt auf den zweiten Treffer und setzte die Gäste gehörig unter Druck. Nachdem Susanne Waitz freistehend das Tor verfehlte (47.) und Eichhorn zum zweiten Mal nur den Pfosten des Schwabthaler Gehäuses getroffen hatte (48.), gelang die Vorentscheidung. Die SV-Keeperin Jaqueline Spindler konnte einen Schuss von Pröll aus halblinker Position nur noch nach vorne abwehren, wo aber schon Waitz lauerte und erfolgreich zum 2:0 abstaubte (53.).

Von den stark abstiegsbedrohten und immer rabiater zu Werke gehenden Gästen war weiterhin nichts zu sehen. Nur gelegentlich kam ein Hauch von Torgefahr auf, doch die FV-Defensive um Winterneuzugang Manuela Moritz wehrte jegliche Angriffsversuche erfolgreich ab, so dass die ebenfalls in der Winterpause nach Obereichstätt gewechselte Torhüterin Anja Treiber kein einziges Mal gefordert wurde und so einen äußerst geruhsamen Nachmittag verbrachte. Gefährlich wurde es eigentlich nur dann, wenn die Heindl-Elf geschlossen die Konzentration sinken ließ.

Auch in der Offensive fehlte Obereichstätt oft die gewohnte Unbekümmertheit und Kaltschnäuzigkeit, um einen Kantersieg zu feiern. So traf Waitz nur das Außennetz (82.) und bei einem Konter über Pröll setzte Eichhorn den Ball links am Tor vorbei (85.). Eine Minute vor dem Ende sorgte Fichtner dann noch für den verdienten und standesgemäßen 3:0-Endstand (89.). „Wir haben zwar viele Chancen vergeben, doch dafür haben wir zu Null gespielt“, sagte Heindl. Dies war dem FV Obereichstätt zuvor nur zwei Mal gelungen – gegen Hausen und Pegnitz.

FV Obereichstätt: Anja Treiber, Christine Rössler, Beate Bauer, Manuela Moritz, Angela Pfaller, Franziska Rudingsdorfer, Sophie Bösl (46. Andrea Naujokat), Susanne Waitz, Christine Fichtner, Barbara Eichhorn, Christina Pröll.